Mars

Leben auf Mars? Meteorit ist neues Puzzleteil

Vielfalt an organischen Verbindungen gefunden.

Weltweit sind bislang mehrere Zehntausend Meteoriten dokumentiert. 350 davon stammen nachweislich vom Mars. Sie wurden vor einigen Millionen Jahren bei großen Einschlägen auf dem Planeten ins All geschleudert, ehe sie das Schwerefeld der Erde einfing. Einer davon ist Tissint, benannt nach einem Ort in der Nähe der Fundstätte. Er schlug 2011 im Süden Marokkos ein.

Ein Forscherteam, dem auch der Impaktforscher Ludovic Ferrière vom Naturhistorischen Museum Wien (NHM) angehört, hat in winzigen Proben von mehreren Teilen des Meteoriten nun die größte Vielfalt an organischen Verbindungen gefunden, die jemals bei Marsgestein nachgewiesen wurde (Science Advances).

Fragen zur Geochemie

Tissint ist mit 17 Kilogramm der zweitgrößte Marsmeteorit. Seine Einzelteile werden in unterschiedlichen Museen ausgestellt. Das NHM hat eines der größten bekannten Stücke dieses Falls – ein mehr als faustgroßer schwarzer Stein. Die Entschlüsselung der Entstehungsgeschichte der organischen Moleküle des Meteoriten soll dabei helfen, zu verstehen, ob der Mars jemals Leben beherbergt hat. Solche Verbindungen enthalten vor allem Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff oder Schwefel, die wiederum mit biologischen Prozessen in Verbindung gebracht werden können.

Außerdem erhoffen sich die Forschenden, mithilfe der Analyse-Ergebnisse Antworten auf Fragen zur geologischen Geschichte des Planeten zu erhalten. So fand das Team etwa organische Magnesiumverbindungen, die bisher noch nicht in Marsmaterial beobachtet wurden. Das könnte neue Einblicke in die Geochemie unter hohem Druck und hoher Temperatur bieten, die das Innere des Mars geformt hat. (APA/cog)

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