Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote steigt

Gewalt. Die Gewaltschutzzentren organisieren sich neu.

Wien. Die Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote steigt stetig: Von 2021 auf 2022 wurden knapp sieben Prozent mehr solcher Maßnahmen verhängt, ein Plus von 13.546 auf 14.462.

Das gaben die Gewaltschutzzentren am Freitag bekannt – und haben auf Lücken im Gesetz aufmerksam gemacht, die im Sinn des Opferschutzes geschlossen werden sollten: Eine Forderung ist, dass Betroffene von Gewalt bzw. deren Vertreter ein Antragsrecht für Weisungen des Gerichts bekommen. Dabei gehe es etwa um Kontaktverbote für Täter. Auch sei es wichtig, dass Gewaltbetroffene auch in Zivilverfahren eine kostenlose juristische Prozessbegleitung bekommen, etwa in Scheidungs- und Obsorgeverfahren. Die Vertreterinnen der Gewaltschutzzentren fordern darüber hinaus österreichweite standardisierte Tools bei der Risikoeinschätzung von Gefährdern. Bisher fehle das – auch da orten sie ein Defizit.

Die Gewaltschutzzentren organisieren sich außerdem neu: Nach Turbulenzen in der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie heißt diese nun ebenfalls Gewaltschutzzentrum und befindet sich wie die Zentren in anderen Bundesländern unter dem Dach des Bundesverbands der Gewaltschutzzentren. (cim)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.01.2023)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.