Bilanzskandal

Adani-Aktien droht Ausverkauf

Die Adani-Gruppe sieht in den Vorwürfen des US-Leerverkäufers Hindenburg Research einen „kalkulierten Angriff“ auf Indien.
Die Adani-Gruppe sieht in den Vorwürfen des US-Leerverkäufers Hindenburg Research einen „kalkulierten Angriff“ auf Indien.(c) REUTERS (ADNAN ABIDI)
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Der Indexanbieter MSCI reduziert das Gewicht von Adani-Aktien. Dem Konzern drohen neue Kapitalabflüsse.

Wien. Für sieben der zehn Aktien des Adani-Konglomerats ging es steil talwärts, nachdem der Indexanbieter MSCI die Gewichtungen der Aktien von vier Unternehmen des angeschlagenen indischen Industrieriesen heruntergeschraubt hatte. Damit reagierte MSCI auf die massiven Kursverluste Adanis infolge von Betrugsvorwürfen. Und damit gießt der Indexanbieter zusätzlich Öl ins Feuer, denn passive Indexfonds, die MSCI-Indizes abbilden, müssen nun Adani-Titel verkaufen, um der neuen Gewichtung zu entsprechen. Dem indischen Konglomerat mit Zentrale in Ahmedabad drohen damit weitere Kapitalabflüsse.

Damit vertieft sich die Krise des 1988 von Gautam Adani gegründeten Konzerns, der bis unlängst als drittreichster Mann der Welt galt. Seit Ende Jänner hat der Rohstoff- und Industriemultikonzern in kurzer Zeit mehr als 100 Milliarden Dollar an Börsenwert verloren – und Adani seinen Platz unter den zehn reichsten Menschen der Welt. Grund ist ein Bericht des US-Finanzhauses Hindenburg Research. Der Shortseller aus New York wirft Adani nichts Geringeres als den „größten Betrug der Wirtschaftsgeschichte“ vor. Über Jahrzehnte sollen Aktienkurse manipuliert, Schulden verschleiert und Bilanzen gefälscht worden sein, heißt es in einem Bericht, den der Hedgefonds nach zwei Jahren Recherche am 24. Jänner veröffentlicht hat.

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