Mülltrennung soll Spaß machen

Recycling-Studie. Neun von zehn Menschen in Österreich trennen ihren Abfall. Die restlichen zehn Prozent sollen nun mit Spiel und Information erreicht werden.

Wien. Bequemlichkeit ist ein großer Faktor beim Mülltrennen, zeigen aktuelle Daten. Ein einfacher Zugang ist laut einer Studie von ARA und Integral neben dem Klimaschutz der stärkste Motivator für eine höhere Bereitschaft zur Abfalltrennung.

Bereits im November hat der Rechnungshof das System zur Sammlung und Verwertung von Kunststoffverpackungen scharf kritisiert – „Die Presse“ berichtete. Es sei „hochkomplex“, und das nicht im positiven Sinn.

Seit Beginn dieses Jahres wandern auch Leichtverpackungen in den gelben Sack und die gelbe Tonne. Dadurch erwartet sich das zuständige Umwelt- und Klimaministerium eine „wesentliche Steigerung der Sammelmengen und Recyclingquoten“.

Hedonisten sammeln wenig

Ob es eine solche Steigerung gibt, ist nach einem Monat Laufzeit wohl schwer zu beurteilen. In den vergangenen Jahren ist die Bereitschaft zur Abfalltrennung laut ARA jedenfalls stark gestiegen. 30 Prozent der Bevölkerung geben an, dass in ihrem Haushalt mehr Abfall getrennt wird als noch vor vier Jahren. Am größten war der Zuwachs im Burgenland.

Ganze elf Prozent sind gewillt, in Zukunft eine höhere Trenndisziplin an den Tag zu legen. Neun von zehn Menschen trennen bereits ihren Müll. Die letzten zehn Prozent seien schwer zu erreichen, sagt ARA-Vorstand Harald Hanke.

Sorgenkinder sind jene Menschen, die nach den Sinus-Milieus dem Hedonismus und der adaptiv-pragmatischen Mitte zugeordnet werden. Auf diese beiden Gruppe entfällt die größte Menge an nicht getrenntem Abfall (etwa auch bei PET-Getränkeflaschen).

Die Mitte der Gesellschaft strebt nach Sicherheit – sie soll mit Vereinfachung und Information erreicht werden. Für die Hedonistinnen und Hedonisten steht Spaß an erster Stelle. Sie sollen spielerisch vom Recyceln überzeugt werden – etwa mit der App „Digi-Cycle“. (vahei)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.02.2023)

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