Erstmals äußert sich der ehemalige Wirecard-Chef Markus Braun. Einst ließ er sich als Fintech-Guru feiern. Nun steht der Wiener in München vor Gericht und sieht sich als Opfer eines Betrugs.
Seit zwei Monaten lässt sich Markus Braun von seiner Zelle in der JVA München Stadelheim bereitwillig von Justizbeamten in den Gerichtssaal, der sich auf dem Gefängnisgelände befindet, geleiten. So auch an diesem Montag. Wie immer schlendert der ehemalige Wirecard-Chef gelassen wirkend in seinem dunklen Rollkragenpulli mit einem Laptop unterm Arm zu seinem Platz. Er ist angeklagt wegen des Verdachts des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs, Untreue, Marktmanipulation und unrichtiger Darstellung. Bisher verriet die Miene des Österreichers nicht, was in ihm vorgeht, während der Kronzeuge ihn als Kopf einer betrügerischen Bande darstellt. Doch jetzt erzählt er seine „persönliche Wahrnehmung“. "Ich möchte ganz klar sagen, dass ich alle Anklagepunkte zurückweise."
Dabei fängt er von ganz vorn an. Er habe eine „sehr glückliche Kindheit" gehabt und erwähnt seine viereinhalb Jahre alte Tochter. Er sucht Augenkontakt und gibt sich freundlich.