Déjà-vu

Europa: Eine Festung, die keine sein will

Peter Kufner
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Europäische Migrationspolitik. Die Erzählung von Migration in Europa zwischen Anspruch, Wunsch und Wirklichkeit.

DER AUTOR

Hans Winkler war langjähriger
Leiter der Wiener Redaktion der
„Kleinen Zeitung“.

Wenn die FPÖ ein Plakat affichiert, auf dem „Festung Österreich“ zu lesen steht, herrscht größte Empörung. Es bestätige wieder einmal, dass diese Partei die „europäischen Werte“ verachte. Europa wolle doch ein weltoffener Kontinent sein und nicht so dumpf-verschlossen, wie die FPÖ angeblich ist. Allerdings muss man fragen, ob die Weltoffenheit für Handel, Wissenschaft, Kultur, Showbusiness, Sport und Tourismus gleichbedeutend sein muss mit Offenheit für irreguläre Immigration.

Wenn „Die Presse“ auf Seite 1 davon berichtet, dass die EU bei ihrem von Österreich angestrengten jüngsten Migrations- und Asylgipfel „auf Abschottung setzt“, wird das zu Recht als sachliche Mitteilung verstanden. Aber was bedeutet Abschottung anderes, als eine Festung Europa bauen zu wollen? Das Bild zu dem Artikel war auch ziemlich eindeutig: Drei Polizisten patrouillieren mit Hunden zwischen zwei meterhohen stacheldrahtbewehrten, stählernen Zäunen. Offenkundig handelt es sich um Grenzanlagen irgendwo an einer südosteuropäischen EU-Außengrenze.

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