Quergeschrieben

Von Tabuzonen profitiert seit jeher hauptsächlich die FPÖ

Nichts würde die Freiheitlichen schwerer treffen als eine entspannte Gesprächskultur im Land. Leider sind wir davon weit entfernt.

In einer aktuellen Umfrage, die das „Profil“ veröffentlichte, liegt die FPÖ mit 29 Prozent Zustimmung in Führung. Weit abgeschlagen teilen sich SPÖ und ÖVP mit je 24 Prozent den zweiten Platz. Was früher einmal als große Koalition firmierte, hätte derzeit keine gemeinsame Mehrheit. Grüne und Neos erreichen jeweils zehn Prozent; auch eine Ampel wie in Deutschland ginge sich damit sehr deutlich nicht aus. Es könnte also kompliziert werden.

Natürlich ist längst nicht ausgemacht, dass die FPÖ bei der nächsten Nationalratswahl einen fulminanten Sieg feiern wird. Falls die Regierung durchhält, wird erst im Herbst 2024 gewählt. Bis dahin kann noch viel passieren. Dennoch ist das aktuelle Umfragehoch der Freiheitlichen, keine vier Jahre nach der Ibiza-Demütigung, bemerkenswert. Wenn sich fast ein Drittel der Österreicher nicht einmal von Herbert Kickls robustem Charme abschrecken lässt, muss die Unzufriedenheit mit dem restlichen Angebot im demokratischen Betrieb wirklich groß sein.

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