Musikgeschichte

Musikerfamilien auf der Spur

Die Familie Distin, ein Ensemble britischer Musiker, mit ihren Blasinstrumenten. Im Hintergrund: Ann Matilda Distin am Klavier – sie hatte zwölf Kinder.
Die Familie Distin, ein Ensemble britischer Musiker, mit ihren Blasinstrumenten. Im Hintergrund: Ann Matilda Distin am Klavier – sie hatte zwölf Kinder.John William Gear/Wikipedia
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Von den Stradivaris über die Wagners bis zu den Trapps: Eine Wiener Forschungsgruppe untersucht, wie familiale Netzwerke die europäische Musikkultur prägten.

Zu komponieren, zu musizieren oder zu singen, Instrumente zu bauen oder Konzerte zu organisieren ist seit jeher in bestimmten Familien Tradition. Man denke an das verzweigte Geschlecht der Bachs oder an die Jackson Five, an Ensembles der Wiener Philharmoniker oder die Kelly Family, an die Stradivaris in Cremona bis zu „Steinway & Sons“ in New York. Ein Forschungsprojekt der Uni für Musik und darstellende Kunst Wien nimmt sich Musikerfamilien zum Thema – unabhängig davon, wie sie sich mit Musik beschäftigt haben.

Ein facettenreiches Soziotop

Es sei nicht sinnvoll, zwischen produzierenden und reproduzierenden Musikerinnen und Musikern zu unterscheiden, sagt Melanie Unseld, Professorin für Historische Musikwissenschaft. „Nehmen wir zum Beispiel die Familie Cannabich: Schaut man sich die Praktiken an, die in dieser Mannheimer, später in München ansässigen Familie alltäglich waren, reicht das vom Klavierspielen und Unterrichten über das Komponieren bis hin zur Orchesterleitung.“ Gerade Musikerfamilien seien, vor allem vor der Spezialisierung der Musikberufe im 19. Jahrhundert, ein Soziotop, in dem es nicht zielführend sei, eine scharfe Grenze zwischen Komponieren und Interpretieren zu ziehen.

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