Augustus Gloop aus „Charlie und die Schokoladenfabrik“ ist im Buch natürlich noch gierig, aber nicht mehr fett.
Kinderbücher

Muss das Wort "fett" verschwinden?

Die Bücher von Roald Dahl erscheinen jetzt ohne Hässliche und Verrückte: Soll man in Kinderbücher eingreifen, um die Welt zu verändern?

Am Ende schaltete sich sogar der britische Premierminister ein. Bei Diskussionen um Kinderbücher ein eher seltener Vorgang. Das Werk von Roald Dahl sollte bewahrt werden und nicht wegretouchiert („preserved and not airbrushed“), ließ er ausrichten. Zuvor hatte Autor Salman Rushdie von „absurder Zensur“ gesprochen. Auch Queen Camilla sprach flammend dagegen. Wie wurden Dahls fantastisch-skurrile Kinderbücher zum Politikum?

Durch eine Überarbeitung, die sie passender für das heutige Publikum machen sollen. Was an sich nichts Ungewöhnliches wäre, Jules Verne oder Charles Dickens würden seit langer Zeit nicht mehr gelesen, wenn Verlage die Sprache nicht anpassen würden. Doch der Puffin-Verlag nahm Änderungen vor, die Liebhaber nicht verzeihen wollen – er strich unter anderem systematisch das Wort „fett“.

Mit seinem Bericht darüber brachte der britische „Telegraph“, der die Ausgaben von 2001 mit denen von 2022 verglichen hatte, einen Stein ins Rollen. Dazu muss man wissen: Die wunderbar erzählten, abgründigen Geschichten von Roald Dahl (1916–1990) werden hierzulande gern gelesen, in Großbritannien aber sind sie Kult. Dahls Bücher verkaufen sich immer noch sehr gut, manche von ihnen wurden mehrfach verfilmt. „Charlie und die Schokoladenfabrik“ ist ebenso bekannt wie „Matilda“ oder „Hexen hexen“.


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