Kunstmesse

Madrid feiert die Kunst und das Mittelmeer

„Trans Form“ der Türkin Nilbar Güres ist in der Sektion „Mittelmeer: ein rundes Meer“  bei Martin Janda zu sehen.
„Trans Form“ der Türkin Nilbar Güres ist in der Sektion „Mittelmeer: ein rundes Meer“ bei Martin Janda zu sehen.Galerie Martin Janda, Vienna, Reha Arcan
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Die Arco Madrid wurde heuer von Besuchern regelrecht überlaufen. Die Galerien, darunter fünf aus Österreich, sind mit den Verkäufen sehr zufrieden.

Eugenio Merino, Enfant terrible der spanischen Kunstszene, sorgt auf der diesjährigen Arco Madrid wieder für viel Aufmerksamkeit, Diskussion und Selfies. Um die hyperrealistische Nachbildung der „Leiche“ Picassos, die ein für den Künstler typisches blau-weiß-gestreiftes Ringelshirt trägt und auf einer Art Grabstein aufgebahrt ist, bildeten sich vor der ADN-Galerie aus Barcelona schnell Schlangen. Jeder wollte einen Blick auf die Skulptur erhaschen und Fotos machen. „Hier ruht unser geliebter Pablo Picasso. 1881–1973. Wir vermissen dich“, steht auf dem Grabstein.

Die Arbeit ist laut Merino eine kritische Reflexion über die Ausbeutung der Figur Picasso für kommerzielle Zwecke und die Vermarktung seiner Heimatstadt Málaga als touristische Destination. Verglichen mit anderen Arbeiten war Picassos Leiche aber harmlos. Für viel mehr Aufregung sorgte 2019 seine überdimensionale Nachbildung von König Felipe VI. An den Verkauf der Figur war die Bedingung geknüpft, diese innerhalb eines Jahres zu verbrennen. Angeprangert wurde damit das von vielen Seiten kritisierte Verhalten von König Felipe im katalanischen Unabhängigkeitskonflikt. Picassos Leiche ist übrigens für 45.000 Euro zu haben.

Super Stimmung. Die Arco ist bekannt dafür, dass hier immer wieder Kunst gezeigt wird, die polemisiert. Das lockt viele Besucher an und sorgt für den medialen Buzz. Nach der Pandemie herrscht heuer erstmals wieder „super Stimmung“, wie es die Wiener Galeristin Rosemarie Schwarzwälder von der Galerie Nächst St. Stephan beschreibt. „Und wir haben schon sehr gut verkauft“, fügt sie hinzu. Sie gehört zu den 211 Galerien aus rund 30 Ländern, die noch bis heute Abend im Messezentrum Ifema ausstellen. Österreich ist traditionell immer recht gut vertreten auf der Arco. Heuer sind neben Nächst St. Stephan noch die Galerien Krinzinger, Crone, Thaddaeus Ropac und Martin Janda dabei.

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