Wiener Staatsoper

Heldentenor Schager singt zarte Lieder

Andreas Schager in der Staatsoper, mit Schubert, Schumann – und Heinrich Heine!

Andreas Schager und die frische Unmittelbarkeit von Schuberts „Schöner Müllerin“? Der doppelbödige Sarkasmus von Schumanns „Dichterliebe“? Im Rahmen einer reizvollen Umwertung aller Lieder-Werte klang die Musik in der Staatsoper weniger filigran als gewohnt, vermittelt vom dramatischen Instinkt des Heldentenors, der im Opernalltag fokussiert bleibt auf dramatische Artikulation, aber auch auf ein sicheres Gefühl für den großen musikalischen Bogen.

Im Vorfeld hatte Schager gemeint, Schuberts Liederzyklus sei für ihn eine Folge von Miniatur-Musikdramen. Deren Stimmungswelt lotete er nun aus, in stetigem Wechsel zwischen Hoffnung und Bangen, Leiden, Leidenschaft und Siegesgewissheit – bis hin zum Absturz in die völlige Verzweiflung. Dabei vermied er jegliche aufgesetzte Künstlichkeit, fand zu einer Art Lied-Verismo realistischen Zuschnitts. Der Müllerbursche lebt vom und im Moment, er lebt in seiner Gefühlswelt, die den bitteren Ausgang der Geschichte nicht vorausahnen lässt.

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