Bohrtürme und „edle Wilde“ aus dem Hirtenvolk der Huzulen: Das Wiener Volkskundemuseum zeigt Fotos aus Galizien, dem Texas der Donaumonarchie. Sehenswert.
Zu den verstörenden Begleitaspekten von Kriegsberichten gehört, dass sie zum Nachlernen in den Fächern Geschichte und Geografie beitragen.
Seit einem Jahr finden wir in allen Medien Landkarten der Ukraine, bis herunter zum Provinzmaßstab, und eine Kakofonie von Ortsnamen samt alternativen Benennungen. Korrespondenten und Experten müssen sich notgedrungen auch als Nachhilfelehrer betätigen, um einem Publikum, dem vor Kurzem das spanische Galicien näher lag als das altösterreichische Galizien, zumindest grob zu vermitteln, dass sich die Region, auf die Russlands imperialer Vorstoß zielt, eine leidvolle Geschichte hinter sich hat – voller Machtverschiebungen, Okkupationen, Massentötungen und Vertreibungen.