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Wenn Barcelona verteidigt statt zaubert - und den Clasico gewinnt

Barcelona gegen Real Madrid
Barcelona gegen Real MadridAPA/AFP/JAVIER SORIANO
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Barça-Trainer Xavi musste trotz des 1:0-Cupsiegs über Real Madrid sich für seine Defensivtaktik rechtfertigen.

Xavi ist einst wie kaum ein anderer Spieler für Tiki-Taka gestanden, doch nach dem Sieg im Semifinal-Hinspiel des spanischen Fußball-Cups bei Real Madrid musste sich der Trainer des FC Barcelona für die Defensivtaktik rechtfertigen. "Wir haben kein Modell verraten. Wir müssen auch defensiv spielen, das ist Teil des Spiels", sagte der 43-Jährige.

Xavi gab aber auch zu, dass sich Barça für die Art und Weise des 1:0-Erfolgs am Donnerstagabend "nicht rühmen" könne: "Das ist nicht das Spiel, das wir wollen." Die Statistik wies ungewohnte 35 Prozent Ballbesitz für den Tabellenführer der spanischen Primera División aus. Das ist für das ersatzgeschwächte Team, das auf die verletzten Robert Lewandowski, Pedri und Ousmane Dembele verzichten musste, wettbewerbsübergreifend der niedrigste Wert seit zehn Jahren. "Barcelona hatte es nicht verdient, zu gewinnen", sagte Real-Trainer Carlo Ancelotti, "ich denke, das ist offensichtlich."

Barcelona habe in dieser Begegnung "Stil und DNA" abgelegt und einen "manuellen Catenaccio" installiert, schrieb die spanische Zeitung "AS". Sie erinnerte an den einst in Italien geprägten Stil: "Barça wusste nur, wie man verteidigt."

Xavi: „Der Gegner hat uns gezwungen"

Das allerdings taten die Gäste Die optisch überlegenen Madrider, bei denen David Alaba wegen einer Oberschenkelblessur fehlte, gaben zwar 13 Schüsse ab, aber keiner kam aufs Tor. Das war den "Königlichen" in einem Pflichtspiel zu Hause zuletzt 2010 passiert. Und so entschied das Eigentor von Eder Militao in der 26. Minute die Partie im Estadio Santiago Bernabéu. Das Rückspiel findet am 5. April in Barcelona statt, vorher treffen die beiden Erzrivalen noch am 19. März in der Meisterschaft aufeinander.

"Der Gegner hat uns gezwungen, so zu spielen", erklärte Xavi die defensive Spielweise seines früher für sein Kurzpassspiel gerühmten Teams. Er hob die Dominanz der beiden Real-Mittelfeldspieler Toni Kroos und Luka Modríc hervor. "Wie will man Kroos und Modríc den Ball wegnehmen? Das muss man anerkennen, es ist außergewöhnlich."

Also stellte der 31-malige Pokalsieger taktisch um und konzentrierte sich vor allem aufs Abriegeln des eigenen Strafraums. Dabei gelang es, den zuletzt überragenden Real-Angreifer Vinícius Júnior fast komplett aus dem Spiel zu nehmen. "Perfekt", schwärmte Xavi, "Vinícius war kaum im Spiel. Das war eine großartige Defensivleistung des ganzen Teams."

(APA/dpa)

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