Kunsthaus Wien

Umweltschäden: Ist Fotografie so böse wie Reisen?

Tobias Zielony, Bildrecht Wien
  • Drucken

Die Ausstellung „Mining Photography“ zeigt den ökologischen Fußabdruck unserer Bildproduktion - vor allem per Smartphones.

Wir sollen nicht mehr in den Urlaub fliegen, hören wir oft: Die ökologischen Kosten seien zu hoch. Jetzt wird dieser Vorwurf im Kunsthaus Wien noch verschärft: „Mining Photography“ zeigt uns schonungslos, dass nicht nur die Reise, sondern auch die vielen Strandfotos und Selfies vor dem Sonnenuntergang böse sind. Die Ausstellung, konzipiert noch unter der vorherigen Direktorin Bettina Leidl, betrachtet den ökologischen Fußabdruck der Fotografie: Wie nachhaltig ist der „ewige Moment“, den wir auf unseren Apparaten zu Tausenden speichern und verschicken? Den wir danach nahezu nie wieder anschauen, für den wir aber einen hohen Preis zahlen?

2021 wurden 90 Prozent aller Fotos mit Smartphones aufgenommen. Die digitale Fotografie allerdings basiert auf „einem riesigen materiellen Netzwerk“, lesen wir in der Ausstellung: vom Abbau von Metallen und seltenen Erden für elektrische Schaltkreise über Datenspeicher mit wachsenden Kohlenstoffemissionen bis zu Mengen von Elektroschrott, 2019 allein 54 Millionen Tonnen weltweit. Anders als in bisherigen Ausstellungen werden solche Fakten nicht mit hochästhetischen Fotografien dokumentiert – und weiter vorangetrieben. Stattdessen sehen wir einen „spannenden Perspektivenwechsel“, wie es die neue Direktorin, Gerlinde Riedl, nennt: Die Schau greift fünf besonders signifikante, mit Fotografien verbundene Materialien heraus und zeigt, dass Fotografie die Welt nicht nur abbildet, sondern auch massiv beeinflusst.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.