Pizzicato

Fabulöse Welt der Polit-Fabelmans

Everything Everywhere All at Once“: Das Motto des Hollywood-Erfolgsfilms und Oscar-Favoriten gelingt nicht einmal mehr den Supermännern unten den Staats- und Regierungschefs, die mit Regierungsjets durch die Lande düsen.

Daniel Ortega, De-facto-Diktator Nicaraguas und Clanchef, schlug darum eine Co-Präsidentschaft mit Rosaria, seiner Frau, vor. Als Vizepräsidentin hat sie ohnehin schon mehr oder weniger das Sagen im Präsidentenpalast.

Mit den Clintons, quasi Steven Spielbergs fabulösen „Fabelmans“, hat die Arbeitsteilung im Weißen Haus – „zwei Präsidenten zum Preis von einem“ – indessen nicht funktioniert. Die Macrons stellen es klüger an. Brigitte Macron, die Prèmiere Dame, versteht sich als „Augen und Ohren“ ihres Mannes. Sie notiert, was sie in Cafés und Bistros an Gesprächsfetzen aufschnappt, wenn sie sich unters Wahlvolk mischt – und tischt es später im Élysée-Palast auf.

Sara Netanjahu bekam derweil in einem Friseursalon in Tel Aviv mehr zu hören, als ihr lieb war. Stundenlang hatten Demonstranten den Ausgang blockiert. Per Hubschrauber ließen sich die Netanjahus zum Flughafen pilotieren, um nach Rom zu entschweben. Viele Israelis wünschen sich das Paar weiter weg – wenn schon nicht ins irische Inishirin, so vielleicht nach L.A. Einen roten Teppich werden sie den Netanjahus aber auch dort nicht ausrollen.

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.03.2023)

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