Zwist

Früher ging es in der SPÖ noch härter zu

Beim SPÖ-Parteitag 1967 musste Bruno Pittermann (Mitte) den Parteivorsitz an Bruno Kreisky (r.) übergeben. Links im Bild: Burgenlands LH-Stv. Hans Bögl.
Beim SPÖ-Parteitag 1967 musste Bruno Pittermann (Mitte) den Parteivorsitz an Bruno Kreisky (r.) übergeben. Links im Bild: Burgenlands LH-Stv. Hans Bögl. (c) Votava / brandstaetter images / picturedesk.com (Votava)
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Animositäten und Meinungsdifferenzen begleiteten Österreichs Sozialdemokratie seit ihrer Gründung.

„Das Ende von Bruno Kreisky wird furchtbar sein, das sage ich Ihnen.“ Eine Prophezeiung, die nie veröffentlicht wurde, aber sie trug sich im Sommer 1970 zu. Bei der ersten Regierungsklausur der provisorischen SPÖ-Alleinregierung im Kapfenberger Werkshotel Böhler. Langzeit-Vorsitzender Bruno Pittermann sprach unter dem Siegel strenger Vertraulichkeit mit der „Presse“.

Er war seit 1968 nur noch Fraktionschef im Nationalrat, grollend und auf den ersten Fehler des neuen Mannes wartend. Doch der war noch schlauer als der alte Fuchs Pittermann und beließ den Wahlverlierer bis zu dessen Pension im Amt. Der Widerstand der Altvorderen, der Gewerkschafter, durchzogen von dünnen Fäden des Antisemitismus, gegen den jüdischstämmigen Großbürger, der zugleich einer der letzten Bewunderer Otto Bauers war, brach zusammen. Spätestens nach dem ersten triumphalen Wahlsieg 1971 rührte sich keine interne Kritik mehr.

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