Manuel Turizoaus

Was macht Latin so beliebt?

Mädchen himmeln ihn an, auch wenn sie nicht Spanisch können: den 22-jährigen Kolumbianer Manuel Turizo.
Mädchen himmeln ihn an, auch wenn sie nicht Spanisch können: den 22-jährigen Kolumbianer Manuel Turizo. Alina Marschner
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Musik aus Lateinamerika stürmt die Charts. Neuer Jungstar ist Manuel Turizoaus Kolumbien. „Die Presse am Sonntag“ hat ihn in London getroffen.

Über viele Jahrzehnte versprach Musik aus Südamerika vornehmlich Exotik. Zum Duft der Ferne gesellten sich Fantasien amouröser Natur. Den Menschen des Südens wurden Eigenschaften zugeordnet, von denen man wünschte, man hätte sie selbst. Leicht entzündbare, von keiner Moral angekränkelte Erotik etwa. Projektionen, wie sie die Europäer ab 1911 entwickelten, als der Tango den alten Kontinent zu erobern begann. In den nächsten Dekaden sollten noch zahlreiche Moden herüberschwappen, die an Sinnlichkeit interessierte Tänzerinnen und Tänzer lockten: Rumba, Bolero, Bossa nova, Salsa, Merengue, Bachata. Die gönnerhafte Art, mit dem diese Stile oft rezipiert wurden, ließ aber einen gewissen postkolonialistischen Hautgout aufsteigen.

Damit ist seit einigen Jahren Schluss. Moderner Latin, in Form von Urban Trap oder Reggaeton, ist eine dominante Macht im globalen Popgeschäft geworden – mit über zwei Milliarden Zugriffen auf einige Songs. Damit zielt diese Musik weit über die rund 500 Millionen spanischsprechenden Konsumenten hinaus.

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