Pop

Elvis Costello und Burt Bacharach: Raubein trifft Gentleman

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Wie Gegensätze einander ergänzten: „The Songs of Bacharach & Costello“ dokumentiert eine lange, ersprießliche Zusammenarbeit.

Seine wichtigsten Lieder komponierte Burt Bacharach in den Sechzigern. Damals wurde noch auf mechanischen Schreibmaschinen geklappert. Als der 26 Jahre jüngere Elvis Costello 1977 in das Popbusiness einstieg, standen in wenigen Büros schon Computer, allerdings von der Größe eines Konzertflügels. Aber es gab Telefax. Mithilfe eines solchen entstand 1995 das erste gemeinsame Lied. Costello sandte eine Skizze von „God Give Me Strength“ nach Amerika. Das Thermopapier war noch nicht kalt, als Bacharach dem Lied schon Änderungen verordnete: Es bekam ein smartes Flügelhorn-Intro, die Melodie wurde an den richtigen Stellen gedehnt, auf dass sie an Eleganz gewinne. Fast zu viel der Grazie für Costellos raue Kehle.

Es waren ja stets flexible Stimmen, die Bacharach-Songs sangen: Aretha Franklin, Scott Walker, Dionne Warwick, Cilla Black, Chuck Jackson . . . Mit deren Eleganz kann Costello, der seine Wurzeln in Folk und Pubrock hat, nicht mithalten. Über die Jahrzehnte hat sein Organ aber an Subtilität gewonnen, ohne an Unmittelbarkeit zu verlieren. Damit hat er sich letztlich für die Zusammenarbeit mit Bacharach qualifiziert.

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