Analyse

Eskalation in Syrien gefährdet neue Atomgespräche mit Iran

US-Soldaten auf Patrouille in Nordostsyrien.
US-Soldaten auf Patrouille in Nordostsyrien. APA/AFP/DELIL SOULEIMAN
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USA und Teheran drohen einander nach Schlagabtausch in Syrien mit Vergeltung. Das überschattet europäisch-iranisches Geheimtreffen.

Istanbul/Damaskus. Es ist eine gefährliche Eskalation an einer der vielen Fronten des Konfliktes in Syrien: Im Osten des Landes bekämpfen einander US-Soldaten und proiranische Milizen so heftig wie seit Jahren nicht mehr. Mindestens 20 Menschen – die meisten von ihnen proiranische Kämpfer – starben seit Donnerstag bei Angriffen mit Drohnen, Raketen und Kampfflugzeugen, wie aus US-Angaben und Berichten von Aktivisten hervorgeht. Und diese Eskalation könnte nun auch Auswirkungen an einer anderen, diplomatischen Front haben: Sie könnte einen Versuch Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens torpedieren, die Atomverhandlungen mit dem Iran wieder in Gang zu bringen. Diplomaten der drei Länder hatten sich vorige Woche in Oslo heimlich mit Irans Vizeaußenminister und Atom-Unterhändler Ali Bagheri Kani getroffen.


Wie US-Verteidigungsminister Lloyd Austin mitteilte, war zunächst eine Drohne aus iranischer Produktion auf einem Stützpunkt bei Hasakah im Nordosten Syriens explodiert. Dabei wurde ein US-Ausbildner getötet und sechs weitere Amerikaner verletzt. Als Vergeltung bombardierten US-Kampfflugzeuge in Syrien Stellungen von Milizen, die von Irans Revolutionsgarden befehligt werden. Laut syrischer Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben 16 proiranische Milizionäre und drei syrische Regierungssoldaten. Proiranische Milizen antworteten, indem sie US-Stellungen nahe von Ölfeldern in Ostsyrien mit Raketen beschossen. Darauf folgten neue Luftangriffe der Amerikaner.

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