Landtagswahl

Klimaschützer schließen sich vor Salzburg-Wahl zusammen

Im Masterplan des Landes ist das Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 vorgesehen, das sei aber zu langsam, findet Erwin Mayer von der neuen Plattform.

Wie schon in Niederösterreich und Kärnten hat sich nun auch in Salzburg im Vorfeld der Landtagswahl eine Plattform aus Klimaschutzorganisationen zusammengeschlossen, um eine Beschleunigung beim Ausstieg aus der fossilen Energie zu fordern. Im aktuellen Masterplan des Landes ist das Erreichen der Klimaneutralität bis 2050 vorgesehen, das sei aber zu langsam, sagte Erwin Mayer von der Plattform am Donnerstag bei einem Mediengespräch.

Salzburg habe von 1990 bis 2019 seine Treibhausgasemissionen von 3,3 auf 3,7 Millionen Tonnen CO2 mit einem Zwischenhoch von 4,3 Mio. Tonnen im Jahr 2005 erhöht, während die EU im selben Zeitraum diese um 24 Prozent gesenkt habe, sagte Mayer. Selbst im Coronajahr 2020 lagen die Treibhausgasemissionen noch über jenen von 1990. Salzburg liege damit in Österreich unter den drei schlechtesten Bundesländern, knapp vor Tirol und dem Burgenland. Bis 2030 sei eine jährliche Reduktion um zehn Prozent erforderlich, danach bis 2040 um jährlich fünf Prozent. Österreich habe im Jahr 2019 als Ziel zum Erreichen der Klimaneutralität das Jahr 2040 vorgegeben, auch Salzburg müsse dieses Ziel gesetzlich verankern.

19 TerawattstundenEnergie pro Jahr

In Summe werden im Bundesland jährlich rund 19 Terawattstunden Energie verbraucht, zehn TWh davon fallen auf erneuerbare Energieformen, der Rest werde mit Erdgas, Kohle, Erdöl oder in Atomkraftwerken erzeugt, sagte Martin Jaksch-Fliegenschnee von der IG Windkraft. Im Bereich der Windenergie liege das Potenzial in Salzburg bei 2,3 TWh, das sei annähernd der Verbrauch, der aktuell durch Erdgas (2,5 TWh) aufgebracht wird. Dafür wären aber statt der angepeilten 25 Windräder 100 notwendig, die im Landesentwicklungsplan ausgewiesenen elf Vorrangzonen für Windenergie müssten verdoppelt werden, so Jaksch-Fliegenschnee.

"Wenn Salzburg seinen derzeitigen Kurs im Klimaschutz nicht rasch ändert und den Ausbau erneuerbarer Energien nicht zügig vorantreibt, ist das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 unerreichbar. Hier muss die nächste Landesregierung dringend handeln, denn nur mit einem raschen Ausstieg aus fossilen Energien wie Öl und Gas und einem wirksamen Klimaschutzgesetz auf Landesebene können wir die Klimakrise bewältigen", so Mayer.

Vertreter des Klimavolksbegehrens haben die Standpunkte der kandidierenden Parteien zu vielen klimarelevanten Bereichen befragt. Ab Mitte kommender Woche seien die Antworten unter www.klimawahlen.at abrufbar. "Wir wünschen uns von den Wählerinnen und Wählern, dass sie sich über die Standpunkte der Parteien informieren", sagte Andreas Peham als Vertreter des Volksbegehrens.

(APA)

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