Fußball

„Erleichtert“: Rapid nach der Cup-Party mit neuem Fokus

Mit Erreichen des Cupfinales erhält Rapids Traum vom ersten Titel seit 2008 neuen Schwung. Den will Grün-Weiß in der Liga nützen.

Wien. „Erleichterung ist vorhanden“, schnaufte Rapid-Trainer Zoran Barišić nach dem 2:1-Erfolg im Halbfinale des ÖFB-Cups durch. Die Nervosität seiner Mannschaft sei beim Duell gegen den Abstiegskandidaten, SV Ried, spürbar gewesen, schildert der 52-Jährige, auf den nun ein ungewohntes Problem zukommt. Mit Ausnahme von Maximilian Hofmann und Christopher Dibon sind vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen Austria Klagenfurt – mit Ex-Trainer Peter Pacult – am Sonntag (14:30 Uhr, live Sky) alle Spieler des Profikaders fit.

Barišić kann also aus dem Vollen schöpfen, muss dadurch aber einige seiner Schützlinge vor den Kopf stoßen – auf dem Spielbericht ist nur Platz für 18 Kicker. „Es werden wieder einige enttäuscht sein, weil sie nicht im Kader sein werden“, weiß der Coach. Nachsatz: „Es herrscht Staugefahr.“

Außenspieler Nicolas Kühn steht nach monatelanger Pause vor einer Rückkehr, Stürmer Ferdy Druijf gab bereits gegen Ried sein Comeback. Da trug der 25-jährige Niederländer dazu bei, dass Rapid erstmals seit der Saison 2017/18 wieder im österreichischen Cup-Endspiel steht. Der letzte grün-weiße Titel in diesem Wettbewerb liegt mit 1995 sogar schon 28 Jahre zurück. Den überhaupt letzten Titel holte Rapid 2007/08 in der Meisterschaft. Nun wartet am 30. April in Klagenfurt das Duell mit Sturm Graz (1:0 gegen Lask). „Das Finale schlechthin“, befindet Barišić. Die Ligaspiele der beiden Finalisten sind in der betreffenden Woche auf Mittwoch, den 26. April, vorverlegt worden.

Wunsch nach mehr Feierlichkeiten

Vor dem Showdown in Klagenfurt kommt es jetzt aber zum Kräftemessen mit Klagenfurt. „Das Buch (Cup, Anm.) ist bis auf Weiteres zugeklappt, jetzt haben wir uns auf die Liga zu konzentrieren“, fordert Barišić. Die Party nach dem Halbfinal-Erfolg fiel schon einmal kurz aus. Vielleicht sogar zu kurz? „Ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr gefeiert hätten, weil ein wichtiges Zwischenziel erreicht worden ist. Aber die Mannschaft geht sehr selbstkritisch mit sich um“, sagte der Coach.

In der Meisterschaft setzte es zuletzt zwei Niederlagen für die fünftplatzierten Hütteldorfer. „Ich hoffe, dass durch den Finaleinzug ein bisschen etwas abgefallen ist, was Druck und psychische Belastung betrifft, und dass die Spieler deshalb freier im Kopf sind und gewisse Dinge besser umsetzen können“, erklärte Barišić. Klagenfurt liegt aktuell einen Punkt hinter Rapid. (stm)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 08.04.2023)

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