Dietrich Bonhoeffer als Assistent an der Berliner Uni mit Studenten, Frühling 1932.
Berühmte Familie

„Die besten Bonhoeffers sind unter der Erde“

Am 9. April 1945 wurde Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer hingerichtet. Nachgeborene aus der Dynastie Bonhoeffer-Dohnányi machen heute als Instrumentenbauer und mit neuen Büchern von sich reden.

Als der lutherische Theologe Dietrich Bonhoeffer am 9. April 1945, kurz vor dem Eintreffen der Amerikaner, im KZ Flossenbürg gehängt wurde, war er 39 Jahre alt und seit zwei Jahren inhaftiert. Seine Schriften aus den Gefängnissen wurden in 19 Sprachen ediert. Sie verweben in bildhafter Klarheit eine hochgradige humanistische Bildung mit anspruchsvoller Theologie und erwiesen sich als vielfältig zitierbar: für Denker der DDR ebenso wie für Vertreter der amerikanischen Black Theology.

Bonhoeffer wusste, dass die Zeit der kirchlichen Religiosität vorüber war. Er predigte eine Übereinstimmung von Glauben und Handeln im Jetzt. Hatte er als junger Theologe den Krieg noch als notwendiges Übel gesehen, so formulierte er Anfang der 1930er-Jahre, dass „der nächste Krieg entschlossen zu ächten sei“, weil er den „Blick auf die Offenbarung“ raube. Eine internationale Friedensordnung sei notwendig, um die sichere Selbstvernichtung der Kampfparteien zu verhindern. Dass Bonhoeffer 1933 als Auslandspfarrer in London landete, war keine Flucht. Er folgte rasch dem Rat seines Theologen-Freundes Karl Barth, dass eine solche „Germanengestalt wie Sie“ zurückkehren müsse: Weil er ein Deutscher sei und weil das Haus seiner Kirche brenne.

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