Der Garten von Schloss Vaux-le-Vicomte (1656–1661) gilt als erster französischer Barockgarten im neuen Stil.
Barockgarten

Geometrie und Grünland: Der französische Garten

Gartenanlagen spiegeln nicht nur den Zeitgeist, sondern sie sind, wie das Beispiel Frankreich zeigt, immer auch Ausdruck einer Herrschaftsform.

Auch die Anlage eines Gartens kann zu ehelichen Zwistigkeiten führen. Ohne sich viel Gedanken um die Finanzierbarkeit zu machen, benützte Joséphine, die Ehefrau von Napoleon Bonaparte, die Gelegenheit, als ihr Mann in Ägypten weilte, um das Schloss von Malmaison zu kaufen. Über die Gestaltung der Außenanlagen gab es Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden. „Ich überlasse es dir, weil ich weiß, dass es dich glücklich macht“, sagte Napoleon im Hinblick auf den Garten, „aber jetzt, da er gekauft ist, lass ihn nicht abreißen, um stattdessen ein paar Felsen aufzustellen.“

Der Hintergrund der Bemerkung wird klar, wenn man die gesellschaftliche Auseinandersetzung, die dahinter steckt, kennt. Joséphine, eine große Pflanzenliebhaberin, war eine Bewunderin der englischen Gartenarchitektur. Im Gegensatz zu den geraden Formen der französischen Barockgärten jener Zeit schuf sie in Malmaison eine verträumte Parkanlage. Man wanderte über gewundene Wege an duftenden Blumen vorbei, Bäche wurden von Brücken überspannt, ab und zu tauchte zwischen den Bäumen eine Ruine oder ein Gartenhäuschen auf.

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