Quergeschrieben

Hilfe, wer hat unsere Parteien und Demokratie geschrumpft?

Journalisten geben Politikern die Schuld am Vertrauensverlust, diese den Medien. Weder die einen noch die anderen wollen über ihre eigene Verantwortung reden.

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Wir Journalisten haben es in der aktuellen Situation in Österreich wirklich gut. Unser Image ist genauso schlecht wie jenes der Politiker, das Vertrauen in unsere Arbeit genauso lädiert. In kurzen Abständen aber wird eine „Sau nach der anderen durchs Dorf gejagt“, wie es im wenig vornehmen Branchensprech heißt. Das gibt so viel Stoff her, dass offenbar für jene Selbstreflexion, die wir von anderen fordern, weder Zeit noch Energie bleibt.

Ausgerechnet jetzt fällt das besonders auf. Kaum war die Aufregung um die Hausdurchsuchungen bei der Gratiszeitung „Heute“ am Siedepunkt angelangt, was eigentlich eine gründliche Gewissensprüfung erfordert hätte, schon offeriert die Tragikomödie der SPÖ genügend Ablenkung, um sich diese wieder zu ersparen.
Wir Journalisten fordern von Politikern immer – nach den dubiosen Vorgängen der jüngsten Zeit besonders häufig – Selbstkritik ein. Nur nehmen wir Journalisten uns selbst offenbar von diesem Anspruch aus.


Da ist nicht einmal die aktuelle Inseratenaffäre gemeint, die ans Licht der breiten Öffentlichkeit brachte, worüber in der Branche ohnehin seit Jahren geredet wurde. Nur zu Erinnerung: „Heute“ wurde vor fast 20 Jahren gegründet. Die Brüder Fellner haben ihr Geschäftsmodell nicht erst seit 1992, aber ab dann mit der Gründung von „News“ mit Verve etabliert, also vor 30 Jahren. Das (Gegen-)Geschäft mit den Inseraten gehört unter anderen Aspekten diskutiert, als hier gemeint sind. Es ist Sache der Geschäftsführungen der Verlage oder sollte es zumindest sein.

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