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"Empire of Light": In diesem Kino gibt es keine Politik

Hilary (Olivia Colman) und ihr Freund Stephen (Michael Ward) arbeiten beide im Empire-Filmpalast.
Hilary (Olivia Colman) und ihr Freund Stephen (Michael Ward) arbeiten beide im Empire-Filmpalast. Disney
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Wie schön es war im britischen Kleinstadt-Lichtspiel der 1980er, davon schwärmt Sam Mendes in seinem neuen Drama „Empire of Light“. Dessen Sozialkritik bleibt oberflächlich.

Als der Brite Sam Mendes vor 23 Jahren mit seinem ersten Kinofilm, dem US-Sittengemälde „American Beauty“, einen Oscar gewann, klapperte er anschließend sämtliche Genres ab: Er drehte Gangster-Epen, Kriegsfilme, Roadmovies, Beziehungsdramen, James-Bond-Blockbuster. Und reifte so zum Regie-Veteranen heran. „Empire of Light“, das jüngste Werk des inzwischen 57-Jährigen, teilt mit Mendes' bisherigen Arbeiten zwar die Retro-Optik und klassische Erzählweise, ist aber, anders als diese, kein Genrefilm – und bleibt hinter deren Qualität zurück. Der Regisseur, der hierfür erstmals auch das Drehbuch schrieb, siedelt seine Geschichte Anfang der 1980er-Jahre in einem Küstenstädtchen in Südengland an. Die Heldin ist eine mittelalte Frau, die im Publikumsdienst eines rustikalen Kinos arbeitet: dem Empire, das zwischen Strand, Vergnügungspark und Plattenbau liegt.

Diese Hilary (zuverlässig brillant: Olivia Colman aus „The Crown“) ist eine alleinstehende Eigenbrötlerin, deren soziale Kontakte sich auf die freundlichen Außenseiter aus ihrem überschaubaren Arbeitsumfeld beschränken. Mit ihrem verheirateten Chef (Colin Firth) unterhält sie eine eher leidenschaftslose Affäre, die sie beendet, als ihr Auge auf Stephen (Michael Ward) fällt: Dieser ist jung, charmant, Afroeuropäer und neu im Team.

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