Folke Tegetthoff (rechts) mit Kindern in Indien
Erzählband

Wie ein neuer Erzählband der Kindheit Aufmerksamkeit schenkt

Der Kindheit mehr Aufmerksamkeit schenken – das ist das Ziel des neuen Erzählbands von Folke Tegetthoff.

Manche Augenblicke vergisst man nie: das Kennenlernen des Partners etwa, die Geburt der Kinder, aber auch schreckliche Erlebnisse, wie Unfälle. „Um unser Leben zu bereichern, sollten wir uns auf die Suche nach besonderen Augenblicken machen. Diese Augenblicke sind auch im Alltag da, wir müssen sie nur wahrnehmen, das Fantastische, Wunderbare daran erkennen“, sagt der Erzähler Folke Tegetthoff. Sein neues Buch, „Der Augenblick der Kinder“ beruht auf so einem Moment: 2021 besuchte Tegetthoff in Graz einige Fotoausstellungen, das Bild von Zahra, einem fünfjährigen Flüchtlingsmädchen aus Syrien, ließ ihn nicht mehr los. „Ihre Augen haben mich richtig aufgesogen. Es war, als würde sie sagen: Erzähl meine Geschichte!“ Das war die Initialzündung für einen kreativen Prozess: Tegetthoff recherchierte nun auch im Internet nach besonderen Bildern, machte deren Fotografen ausfindig. „Ich habe spontan Fotos ausgesucht, die in mir etwas ausgelöst haben“, sagt er. 17 Fotografinnen und Fotografen aus zehn Ländern kontaktierte er, alle waren für seine Idee offen. Und so erzählt Tegetthoff in seinem Buch die Geschichten von 25 Kindern aus 20 Ländern. „Nicht wie sie war, das weiß ich ja nicht, aber wie sie sein könnte.“ Der Erzähler recherchierte zu kulturellen und religiösen Hintergründen und Traditionen, Inspiration kam aber vor allem von Erlebnissen und Eindrücken, die er selbst in den jeweiligen Ländern gehabt hatte. „Sei es vor zwanzig Jahren oder vor Kurzem.“ In der Erzählung „Das Mädchen, das die ganze Welt kannte“ nimmt Tegetthoff den Leser mit auf die Flucht von Zahara und ihrer Familie, in „Der Tanz auf dem Seil“ geht es um einen indischen Teenager, der herausfindet, dass er homosexuell ist, und von seiner Familie verstoßen wird.

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