Crowdinvesting

Wenn die vielen ein Wohnhaus bauen

Bei einer Schwarmfinanzierung erhalten Anleger höhere Zinsen als auf dem Sparbuch. Start-ups und Immobilienentwickler wiederum bekommen Mezzaninkapital, das ihre Kreditwürdigkeit erhöht.Doch seit die Marktzinsen so stark gestiegen sind, müssen auch die Projektentwickler den Investoren höhere Renditen bieten.

Wien. Crowdinvesting (Schwarmfinanzierung) gilt als Win-win-Projekt: Immobilienentwickler besorgen sich auf Plattformen (Rendity, Conda, Dagobertinvest, Green Rocket, Home Rocket, Lion Rocket etc.) Nachrangdarlehen von vielen Anlegern, im Normalfall nicht mehr als 5000 Euro pro Person, auf Nachfrage auch mehr.
Die Anleger können so bereits mit kleineren Beträgen Mezzanin-Investments in Immobilienentwicklungen tätigen, „mit naturgemäß höheren Renditeerwartungen als täglich fällige Sparbucheinlagen“, sagt Lukas Leitner, Partner bei SCWP Schindhelm Rechtsanwälte. Den höheren Renditeerwartungen steht der Nachteil entgegen, dass sich die Anleger im Insolvenzfall hinter den anderen Gläubigern anstellen müssen. Dieser Nachteil wiegt – zumindest bis dato – nicht so schwer, da bei Immobilienprojekten Ausfälle seltener sind als bei Start-ups.

Vorteil für die Unternehmen: Ihre Kreditwürdigkeit steigt, da aus Sicht der Banken Mezzaninkapital wie Eigenkapital ist, und sie sparen sich bis zu einer gewissen Grenze die teure Erstellung eines Prospekts. „Für Projekte bis 250.000 Euro bestehen keine Informationspflichten, darüber hinaus bis zwei Millionen Euro ist nur ein einfaches Informationsblatt nach AltFG (Alternativfinanzierungsgesetz) zu erstellen. Das ist ebenfalls günstiger als ein Prospekt, das aufgrund des hohen Aufwands bei kleinen Emissionsvolumina unverhältnismäßig hohe Kosten auslösen kann“, sagt Leitner.

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