Sprachwissenschaft

Die Sprachkarte des 21. Jahrhunderts

Scherzerl, Riebele oder Knust? Das Projekt zur Alltagssprache erkundet, wie man zum Brotanschnitt sagt.
Scherzerl, Riebele oder Knust? Das Projekt zur Alltagssprache erkundet, wie man zum Brotanschnitt sagt.Getty Images/500px Plus
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Wie wir im Alltag reden, hängt von der Region ab. Ein Salzburger Team erforscht räumliche Muster der Alltagssprache. Die Grenzen verlaufen ähnlich wie bei Dialekten.

Scherzerl, Kante, Knust, Ranft, Kuppe, Riebele, Knäusle oder Anschnitt: So unterschiedlich sagt man im deutschsprachigen Raum zum Endstück des Brots. Während Scherz, Scherzerl oder Scherzel im österreichisch-bairischen Sprachraum gebräuchlich sind, dominiert im östlichen Teil Norddeutschlands Kanten. Im Nordwesten Deutschlands sagt man eher Knust. Es sind genau jene Unterschiede, die für den Atlas zur deutschen Alltagssprache seit 2003 von Stephan Elspaß von der Uni Salzburg mit seinem Kollegen Robert Möller von der Universität Liège erhoben werden. Heuer startet die 14. Runde dieser Onlinebefragung, die Ausdrücken nachspürt, die im Alltag tatsächlich gebräuchlich sind.

Es geht um Wörter, die man in der eigenen Umgebung hört, die man aber nicht zwingend selbst verwendet. Die Befragungsmethode stützt sich nicht wie bei Dialektforschung vor Ort auf das Mikrofon, sondern für die Alltagssprache verlassen sich die Forschenden auf die Crowd. Jede und jeder kann auf www.atlas-alltagssprache.de online teilnehmen. So entsteht eine immer vielfältigere Sprachkarte des 21. Jahrhunderts.

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