Gelege

Was Dino-Eier erzählen

Haben seit Jahrmillionen überdauert und bieten eine Fülle von Informationen: Eier aus China.
Haben seit Jahrmillionen überdauert und bieten eine Fülle von Informationen: Eier aus China. Science Photo Library/picturedesk
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Aus den Schalen der Gelege lässt vieles über die Lebensweise der Saurier lesen, was fossilierte Skelette nicht verraten.

Als der US-Paläontologe und Abenteurer Roy Chapman Andrews – nach manchen Vermutungen diente er als das Vorbild von Indiana Jones – 1921 in der Mongolei auf die allerersten Eier von Dinosauriern stieß, eröffnete er damit einen ganz neuen Blick auf die Lebensweise der früheren Herren der Erde, er führte ihn aber auch lang in einem Detail in die Irre (American Scientist Januar/Februar): Weil sich in der Region schon viele Knochen des pflanzenfressenden Protoceratops gefunden hatten, ordnete er die Eier dieser Art zu. Aber in der der Nähe des Nests fanden sich Knochen eines anderen Sauriers, er hatte keine Zähne, sondern einen Schnabel, und zwar in der Form und Größe der Eier. Deshalb vermutete Andrews, er sei hinter denen her gewesen und gab ihm den Namen Oviraptor, Eierdieb.

Das war eine Nachrede, die dem Oviraptor heute noch im Namen anhängt, obwohl er in der Sache seit 1994 rehabilitiert ist: Da fand Mark Norell vom American Museum of Natural History in der gleichen Region die gleichen Eier, in einem war ein wohlerhaltener Oviraptor-Embryo (Science 266, S. 779), und zwei Jahre später stieß er auf ein ganzes Gelege, auf dem das Skelett eines Oviraptor saß, so wie ein Huhn beim Brüten (Nature 378, S. 774): Der vermeintliche Dieb hatte sich sorgsam um seine Jungen gekümmert (und war vermutlich gemeinsam mit ihnen durch einen Sandsturm zu Tode gebracht worden).

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