Camp Nou

Die Wall Street greift nach Europas Fußball

Dank US-Milliardenkrediten bald in neuem Glanz? Das Camp Nou in Barcelona.
Dank US-Milliardenkrediten bald in neuem Glanz? Das Camp Nou in Barcelona. REUTERS
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JP Morgan und Co. Stadionfinanzierungen in Spanien, Klubübernahmen in England, die immer noch schwelende Super League – der Einfluss von US-Banken im europäischen Profifußball wird größer. Der Unmut der Fans auch.

Das Camp Nou ist einer der beeindruckendsten Fußballtempel Europas. Knapp 100.000 Zuschauer passen in das Stadion des FC Barcelona, und wer ganz oben auf den Rängen sitzt, braucht fast ein Fernglas, um die kleinen Männlein auf dem Spielfeld zu erkennen. Doch die Betonschüssel ist in die Jahre gekommen – seit der Einweihung 1957 wurde sie kaum renoviert, abgesehen vom Erweiterungsbau des dritten Oberrangs zur EM 1982 in Spanien. Schon seit den 2000er-Jahren gibt es daher Pläne, ein neues Stadion zu errichten.

Der aktuelle Entwurf sieht eine umfassende Modernisierung vor: Das bestehende Rund soll teilweise abgerissen und zu einer hypermodernen Arena ausgebaut werden, die dank VIP-Logen und Events („Hospitality“) jährlich 200 Millionen Euro mehr in die Kassen spülen soll. Geld, das der mit über einer Milliarde Euro verschuldete FC Barcelona dringend benötigt. Im Juni sollen die Bagger rollen, doch die Baukosten sind explodiert: auf 1,5 Milliarden Euro. Barça-Präsident Joan Laporta hat alle Hände voll zu tun, die öffentlichen Zweifel an der Finanzierbarkeit zu zerstreuen. Der Anstieg der (Bau-)Zinsen macht die Kreditaufnahme teurer, die Ratingagenturen haben zuletzt ihre Bewertung abgesenkt.

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