Mordermittlungen

Macheten-Angriff in Wien: Polizei ermittelt neue Zeugen

APA/GEORG HOCHMUTH
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Dabei handelt es sich um zwei Männer, die sich in der Wohnung befanden, in der sich auch das Opfer zuletzt aufhielt. Sie wurden wegen des Verdachts des Suchtmittelhandels festgenommen.

Die Polizei hat nach dem tödlichen Macheten-Angriff vor knapp zwei Wochen auf einen 24-Jährigen in Wien-Brigittenau zwei neue Zeugen ermittelt. Das gab die Landespolizeidirektion Wien am Mittwoch bekannt. Dabei handelt es sich um zwei Männer, die sich in der Wohnung befanden, in der sich auch das Opfer zuletzt aufhielt. "Sie wurden wegen des Verdachts des Suchtmittelhandels festgenommen, gelten in den Mordermittlungen aber als Zeugen", so Sprecher Philipp Haßlinger.

Die entsprechende Wohnung konnte zuletzt von den Ermittlern ausgemacht werden. Ob das Opfer an der Adresse auch gemeldet war, stand laut Landespolizeidirektion noch nicht fest. "Das ist Gegenstand der Ermittlungen", so Haßlinger. Bei einer Hausdurchsuchung am Dienstag wurden dort knapp 450 Gramm Marihuana und knapp 1,2 Kilogramm Cannabisharz vorgefunden und sichergestellt. Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um einen Mann aus Libyen (34) und einen Algerier (29). Die Polizei betonte am Mittwoch nachdrücklich, dass es sich bei ihnen lediglich um Zeugen im Macheten-Fall handle.

Tatwaffe zufällig beim Gassigehen entdeckt

Die Tatwaffe dürfte zufällig von einer Hundebesitzerin gefunden worden sein. Sie war in der vorletzten April-Woche in der Nähe des Tatorts mit ihrem Vierbeiner unterwegs und entdeckte am Leipziger Platz in einem Gebüsch eine Machete. Sie nahm die Waffe mit nach Hause, wobei sie sich eines so genannten Gackerl-Sackerls bediente. In der Vorwoche brachte sie die Machete dann in dem Sackerl auf eine Polizeiinspektion, nachdem ihr aufgrund von Medienberichten klar wurde, dass es sich dabei um ein wichtiges Beweismittel handeln könnte.

Die Ermittler traten indes am Mittwoch Gerüchten entgegen, wonach die Bluttat einen radikalislamischen Hintergrund hätte. Es gebe aktuell keine Hinweise darauf, so die Polizei. Bestätigt wurde jedoch ein Bericht der "Kronen Zeitung", wonach auf den Videoaufnahmen rund um den Tatort bei der U6-Station Wien-Jägerstraße ausschließlich Schatten zu sehen seien. "Brauchbares Videomaterial ist bisher nicht gefunden worden", hieß es aus der Landespolizeidirektion. Die Auswertungen von Handys und DNA-Spuren seien noch im Laufen.

„Keinerlei Gefahr für die Bevölkerung"

Aktuell gehen die Ermittler von einer Tat im Suchtgiftmilieu aus. "Die einschlägigen Vorstrafen des Opfers wegen Drogendelikten deuten darauf hin. Gegen das Opfer bestanden zwei aufrechte Festnahmeanordnungen der Staatsanwaltschaft wegen Verbrechens und wegen Vergehens nach dem Suchtmittelgesetz", sagte Haßlinger.

Auf die Anzahl der Täter wollte man nicht eingehen. "Es ist aufgrund des Tatbildes, vorliegenden Erkenntnissen und der Erfahrung nach davon auszugehen, dass man es mit mehreren Tätern zu tun hat", so die Polizei. Derzeit gehen die Kriminalisten davon aus, dass die Täter nach Frankreich oder Nordafrika geflüchtet sein könnten.

Darüber hinaus betonte die Polizei, dass keinerlei Gefahr für die Bevölkerung bestehe. "Es gibt immer Täter-Opfer Beziehungen. Dass sich solche Fälle auf Unbeteiligte auswirken, ist äußerst selten", so Haßlinger. Zu dem Macheten-Angriff kam es in der Nacht auf den 20. April bei der U6-Station Jägerstraße. Der 24-jährige Algerier wurde laut Polizei bewusst bei dem Angriff verstümmelt. Er erlag seinen Verletzungen daraufhin im Spital.

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