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Vor diesem Zeckenschutz wird eher gewarnt

Zeckenschutz
ZeckenschutzClemens Fabry
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Seit sich der Frühling breitmacht, sind außer Zecken auch vermehrt Menschen als potenzielle Opfer in der Natur unterwegs. Während die FSME-Impfung vor einer Gehirnentzündung schützt, kann einer Infektion mit Borreliose nur dadurch vorgebeugt werden, dass man schon den Stich und das Verweilen der kleinen Spinne im Körper verhindert.

Ein Mittel zu diesem Zweck soll Tickless Run sein, das Zecken ohne chemische Hilfe abwehren soll, und zwar mittels Ultraschallsignalen. Das aufladbare Gerät für ca. 40 Euro ist ganz leicht, nicht einmal halb so groß wie ein Feuerzeug und lässt sich mittels Gummiring im Schuhband fixieren. Die Position wirkt vernünftig: Entgegen einer weit verbreiteten Meinung lassen sich Zecken nämlich nicht von Bäumen herabfallen, sondern warten in Bodennähe auf ihre Wirte und steigen von Gräsern und Büschen aus gleichsam als blinde Passagiere zu.

Und wirken die Signale? Ausprobieren liefert kein aussagekräftiges Ergebnis, vor allem dann nicht, wenn ein Stich ausbleibt.

Fachleute warnen jedoch eher davor, sich auf den (jedenfalls für Menschen) unhörbaren Ton zu verlassen: „Mir ist kein wissenschaftlicher Nachweis bekannt, dass Ultraschallsignale Zecken wirksam abwehren“, sagt Michiel Wijnveld, Zeckenexperte am Institut für Hygiene und Angewandte Immunologie der Med-Uni Wien. Stattdessen empfiehlt er gängige Repellents und eine genaues Absuchen des Körpers nach Aktivitäten im Grünen.

Der Hersteller von Tickless Run beruft sich dagegen sehr wohl auf einen wissenschaftlichen Beleg der Wirksamkeit. Allerdings nur mit einer Verlässlichkeit von 94 Prozent. (kom)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.05.2023)

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