Weltmusikfestival

Kämpferische Frauen aus dem Iran

Katrin Pröll präsentiert heuer auch außermusikalische Bereiche.
Katrin Pröll präsentiert heuer auch außermusikalische Bereiche.Die Presse/Clemens Fabry
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Katrin Pröll, Intendantin von „Salam Orient“, wächst mit ihrer Aufgabe. Heuer thematisiert sie auch den iranischen Aufstand der Frauen.

Wie schwierig ist es in Zeiten, in denen Teile der Politik die „Festung Österreich“ herbeifantasieren, ein weltoffenes Festival zu leiten? „Schwierig ist es wohl, aber doch auch erfüllend“, sagt Katrin Pröll. Sie hat 2017 das gut etablierte Musikfestival „Salam Orient“ von ihrem Gründer Norbert Ehrlich, jenem Mann, der viele Jahre die Szene Wien geleitet hat, übernommen. „Norbert hat ,Salam Orient‘ als Reaktion auf 9/11 gegründet. Als Gegenpol für die antiislamische Stimmung. Er hat nicht ahnen können, dass die Situation 21 Jahre später immer noch angespannt ist. Er war jetzt bei unserem Eröffnungskonzert im Publikum.“ Der in Krems geborenen Intendantin sind die mannigfaltigen Problemlagen bewusst. Auf ihre anfängliche Naivität blickt sie nachsichtig. Oft kann es ja auch helfen, wenn man sich der Größe der Schwierigkeiten nicht bewusst ist.

Konfrontation mit der Schwäche

Sich mit ihren eigenen Schwächen zu konfrontieren, das stand am Beginn. Sie, die in Mathematik in der Schule stets schlecht war, studierte deshalb bewusst Internationale Betriebswirtschaft. „Ich wollte mir das Leben nicht einfach machen.“ Wie sie erst später verstand, wäre Volkswirtschaft das passendere Studienfach für sie gewesen. „Ich wollte verstehen, wie diese ökonomischen Ungleichgewichte in der Welt zustande kommen.“ Nach dem Studium zog es sie in die Entwicklungszusammenarbeit. „Das war ernüchternd. Als junger Mensch wollte ich die Welt verändern. Ich habe geglaubt, dass in der NGO-Szene alle am selben Strang ziehen. Diesbezüglich habe ich mich getäuscht. Ich wollte einen anderen Zugang zu den Ländern dieser Welt. Nicht helfend, nicht belehrend.“

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