Bibiza

Rapper Bibiza und die „Wiener Schickeria“: Plötzlich war er der Coolste

„Ich bin nicht immer Bibiza, aber Bibiza ist immer Franz“: Nun hat er eine Popwerkstätte in Hietzing.
„Ich bin nicht immer Bibiza, aber Bibiza ist immer Franz“: Nun hat er eine Popwerkstätte in Hietzing. Amine Sabeur
  • Drucken

Bibiza, Rap-Shootingstar aus Wien, im Gespräch mit der „Presse“ über seine Angst vor schönen Frauen und sein offizielles Debütalbum „Wiener Schickeria“.

Irgendwie bleibt alles gleich, und irgendwie ist doch alles anders. „Mir san die Hautevolee, mir haum den Überschmäh, mir san a Wahnsinn, mir san in Wien“, brachte Rainhard Fendrich einst zu Gehör. Schmäh, Wahnsinn und Wien sind auch zentrale Begriffe auf dem ersten offiziellen Album von Franz Bibiza. An kleinen Details ist zu merken, dass wir nicht mehr 1981 schreiben, das Veröffentlichungsdatum von Fendrichs Hit „Schickeria“. Die Bassline ist knackiger, das weibliche Schönheitsideal etwas verrutscht. Bibizas treuherzige Pointe „Schöne Dame, ich liebe deine Achselhaare“ wäre in den Achtzigerjahren wohl auf Unverständnis gestoßen. Heute umweht sie etwas Verruchtes.

Überhaupt ist das Halbseidene ein Terrain, auf dem sich der 23-jährige Rapper und Sänger schon früh wohlgefühlt hat. Seine ersten Experimente mit Rap machte er unter dem Signet „Kellerkinder“. Es war eine Zeit des Umbruchs. „Es hat länger gedauert, bis ich guten Gewissens das machen konnte, was ich liebe. Zu Beginn waren meine Eltern sehr skeptisch. Mittlerweile sind sie stolz. In der Kellerkinderzeit war alles sehr schwierig.“ Die Schule war Kampfzone. Alle Kollegen haben danach Jus oder Wirtschaft studiert. „Ich war der Einzige, der anders tickte. Mit 15 Jahren habe ich auf eigene Faust Freestyle-Rap-Battles gestartet und bin ein bisschen in die Unterwelt eingetaucht. Das hat mir sehr getaugt. Freundschaften sind entstanden. Zu sechst haben wir uns ein Studio in einen Keller gebaut. Dort hat alles begonnen. Ohne Plan. Noten kann ich jedenfalls keine lesen. Ich habe einen anderen, einen intuitiven Zugang.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.