Helmut Spitzer von der FH Kärnten zieht nach 25 Jahren Forschung in Afrikas Region der Großen Seen Bilanz.
Es ist ein Minenfeld. Aus europäischer, weißer Perspektive über Soziale Arbeit in Afrika zu schreiben, kann ziemlich schiefgehen. Das ist Helmut Spitzer, der den Kontinent in den vergangenen 25 Jahren vierzig Mal als Forscher bereist hat, mehr als bewusst. So räumt er gleich in der Einleitung ein, dass sein kürzlich bei Beltz-Juventa erschienenes Buch die Gefahr berge, eine klischeehafte Wahrnehmung der Verhältnisse hier zu verstärken.
„Der sozialpädagogische Blick fokussiert in der Regel auf soziale Problemlagen und gesellschaftliche Gruppen, die von Armut, sozialer Ausgrenzung, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen betroffen sind“, schreibt der Professor für Soziale Arbeit an der FH Kärnten. Und das alles füge sich nahtlos in das Bild von Afrika als Ort von Kriegen, Katastrophen, Korruption und Krankheiten, das in den Köpfen vieler Europäerinnen und Europäer vorherrscht.