Es gab einmal Zeiten, als man den Puls beim Training mit zwei Fingern an der Halsschlagader gemessen hat. Mittlerweile gibt es Uhren, die nicht nur EKG-präzise Messungen erlauben, sondern insgesamt eine Vermessung des Ichs, wie es sie vor einigen Jahren nur in Laboren gegeben hat – von der Sauerstoffsättigung des Blutes bis zur Körperzusammensetzung.
Etwa die Samsung Galaxy Watch 5 Pro, die es aktuell für um die 300 Euro gibt. Eines der interessantesten Features sind die Lauf-Trainingsprogramme, die man über die Samsung-Health-App erstellen kann. Etwa ein achtwöchiges Training für einen 10.000-Meter-Lauf mit ständigen Anleitungen durch die Uhr.
Wir hatten die Watch 5 Pro oft beim Mountainbiken im Einsatz. Die Auswertung über die App gibt detailliert Auskunft über durchschnittliche und maximale Geschwindigkeit, über verbrauchte Kalorien und Herzfrequenz, auch der Weg wird präzise per GPS aufgezeichnet – inklusive Gesamtanstieg und größter Steigung. Wer die Höhenmeter sucht, muss umdenken: Sie werden unter dem Punkt „Steigungszunahme“ angezeigt. Auch eine Auswertung des Trainings – wie lang man beispielsweise in anaerober Zone war – wird angezeigt.
Aufschlussreich ist die Möglichkeit, recht unkompliziert die Körperzusammensetzung zu messen, um den Trainingsfortschritt zu verfolgen. Man muss nach manueller Eingabe des Gewichts mit Mittel- und Ringfinger die Uhr berühren, nach wenigen Sekunden werden Skelettmuskel, Fettmasse, Körperfett, BMI und Körperwasser angezeigt.
Die Uhr ist mit 15 Millimeter etwas dick, dafür hielt der Akku im Test zwei bis drei Tage durch. (rie)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.05.2023)