Pizzicato

Mamma mia, SPÖ

Zwei Tage sind es noch bis zum Tag X, zwei Mal noch schlafen bis zur Stunde null der SPÖ in Linz. Dass die Partei ihren neuen Ober-Sozi in der Stahlstadt auf den Schild hebt, hat eine innere Logik.

Wo denn sonst als in Riechweite zu den Hochöfen, wo das Eisen geschmiedet wird, solang es heiß ist? Wo sich am Horizont der Pöstlingberg erhebt, wo im Inneren die sieben Zwerge hausen.

Längst hat das Buhlen eingesetzt, der Kampf um jede Stimme der 609 Delegierten. Schade nur, dass die Arbeiterfischer diesmal nicht Sitz und Stimme beanspruchen. Don Dosko hätte als Herr über den Neusiedler See ein Fischereirecht auf Lebenszeit verliehen: Zander, Hecht und Karpfen, solang der Vorrat reicht. So lädt er die Parteifreunde aus dem Sängerbund zur Premiere von „Mamma mia“ nach Mörbisch, erste Reihe fußfrei, inklusive Gelsenspray und Selfie samt Autogramm mit Intendant Alfons Haider.

Für den roten Andi, Winzer und Bürgermeister in Traiskirchen, ist der Aktionsradius indes beschränkt. Er macht das durch den hauseigenen Heurigen wett. Den „Red Bikers“ verspricht er Spritzer bis zum Abwinken, den Jusos die Rotweine „Ernesto“ und „Fidel“ – und als Bonus eine Wanderung durch die Weinberge unter Absingen der Internationalen. Und als Draufgabe „Das Kapital“, damit sie die Welt durch die richtige Brille sehen. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.06.2023)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.