Schmuckkolumne

Glanz & Gloria: Der Tiffany-Diamant in neuem Setting, und die Tücken des Steineschleifens

Der berühmte gelbe Tiffany-Diamant seit Kurzem in neuer Umgebung.
Der berühmte gelbe Tiffany-Diamant seit Kurzem in neuer Umgebung. beigestellt
  • Drucken

Der berühmte gelbe Tiffany-Diamant ist in neuer Gesellschaft: Zur Feier der Wiedereröffnung des Flagshipstores an der Fifth Avenue wurde er in ein neues Schmuckstück gesetzt.

Es gibt ein paar Berufe, die nach ­besonders großem Nervenkitzel klingen – der Präzision geschuldet, die sie erfordern. Wie es Soloinstrumentalistinnen im großen Orchester geht oder jenen, die herzchirurgische Eingriffe vornehmen, wagt man sich ja kaum vorzustellen. Oder Edelsteinschleifern – auch so ein Beruf, der mit einer besonderen Aura daherkommt.

Aufmerksame „Schaufenster“-Leserinnen und -Leser wissen spätestens seit der Krönung von Charles III., dass kurioserweise einst Königin Victoria befand, der Koh-i-noor sei ein „Entenei von einem Stein“ und müsse umgearbeitet ­werden, wofür sie auch gern die Hälfte der vorhandenen Diamantmasse opferte: ­Royaler Reichtum, no less.

Mehr als 50 Prozent seines Rohgewichts verlor einst auch der berühmte Tiffany-Diamant, einer der größten „Fancy Diamonds“ der Welt: Von 287,42 Karat erleichterte er sich auf 128,54 Karat, gewann aber eine Oberfläche mit 82 Facetten und entsprechend viel Feuer. Zur Feier der Neueröffnung des Stammhauses an der Fifth Avenue verpasste der Luxusjuwelier seinem wohl berühmtesten Besitz nun ein neues Setting: Zum erst fünften Mal wurde er neu gesetzt – die Brillantvöglein, die ihn umschwirren, erweisen der berühmten „Bird on a Rock“-Kreation von Jean Schlumberger Reverenz.

Hier ­flattern zumindest nicht die Nerven, ­sondern nur edelsteinbesetzte Flügel.

("Die Presse Schaufenster" vom 26.05.23)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.