Die Welt bis gestern

Die Flaschenpost aus der Arktis

Die Schrecken des Eises und der Finsternis. Heroisierende Darstellung der Nordpolexpedition, entstanden 1892.
Die Schrecken des Eises und der Finsternis. Heroisierende Darstellung der Nordpolexpedition, entstanden 1892. Austrian Archives/Brandstaetter Images/picturedesk
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Die österreichisch-ungarische Nordpolexpedition von 1872 bis 1874 ging in die Geschichte unseres Landes ein. Eine kleine, aber feine Ausstellung in Wien erinnert daran.

Selbst Kinder, die bekanntlich eine unbegrenzte Fantasie besitzen, wundern sich, dass so etwas möglich ist: Astrid Lindgrens Heldin Pippi findet doch tatsächlich eine Flaschenpost, die ihr Vater, Kapitän Langstrumpf, Tausende Kilometer entfernt in das Meer geworfen hat. Das ist schon seltsam, denn im realen Leben gilt die Flaschenpost als ein sehr unzuverlässiges Medium, um eine Botschaft zu übermitteln, es sei denn, dem Absender ist es ohnehin egal, ob, wann und wo seine Nachricht jemanden erreicht. So haben im 19. Jahrhundert wissbegierige Gelehrte sie verwendet, um Meeresströmungen zu erforschen. Die Flaschen lagern heute in den Vitrinen der hydrografischen Institute, ihre Wege wurden auf „Flaschenkarten“ eingetragen, und je länger die Strecke ist, die sie zurückgelegt haben, desto berühmter sind sie.

Doch es ging nicht immer so profan zu. Die schwimmenden Botschaften in ihren wasserdichten Behältern verraten viel über Sehnsüchte und Hoffnungen der Menschen. Der Schiffbrüchige, der sie losschickt, muss schon sehr verzweifelt sein, denn es lässt sich nicht kalkulieren, ob der Zweck je erreicht wird, nämlich sein Leben zu retten.

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