Maximilian Heim neuer Abt in Stift Heiligenkreuz

Stift Heiligenkreuz
Stift Heiligenkreuz(c) APA (Helmut Fohringer)
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Der 49-jährige Prior folgt dem langjährigen Abt Henckel-Donnersmarck nach. Durch seine Promotion über die Kirche wurde er in den erweiterten Schülerkreis von Papst Benedikt XVI. aufgenommen.

Stift Heiligenkreuz im Wienerwald hat einen neuen Abt. Maximilian Heim ist am Donnerstag zum Nachfolger von Gregor Henckel-Donnersmarck (69) gewählt worden. Der 49-Jährige, bisher Prior im deutschen Priorat Bochum-Stiepel, leitet künftig das Haus mit über 80 Mitbrüdern. Dem Wahlkapitel gehörten laut Kathpress 63 stimmberechtigte Mitglieder des Klosters an.

Heim ist Professor für Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule des Stiftes in Heiligenkreuz und gehört außerdem seit 2009 als Vertreter der jüngeren Generation dem jährlich in der Sommerresidenz des Papstes in Castel Gandolfo (Italien) zusammenkommenden erweiterten Ratzinger-Schülerkreis an. Geboren 1961 im bayrischen Kronach studierte er nach der Matura in Kulmbach zunächst ab 1981 Theologie in Augsburg, ab 1982 an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Heiligenkreuz. 1983 trat Heim ins Stift ein. 1988 beendete er sein Studium und empfing die Priesterweihe. Anschließend war er u.a. als Kaplan in Wiener Neustadt tätig und wurde noch im selben Jahr mit drei Mitbrüdern zur Klostergründung ins Ruhrgebiet nach Stiepel, einen Stadtteil von Bochum, entsandt.

Im 1989 gegründeten Priorat Stiepel war Heim Kaplan und Kantor. Zugleich nahm er an der Bochumer Ruhr-Universität ein Doktoratsstudium in katholischer Theologie auf. 1996 wurde er durch den damaligen Heiligenkreuzer Abt Gerhard Hradil in das Wienerwaldstift zurückberufen. Dort bekleidete Heim zunächst das Amt des Novizenmeisters und Kantors.

1999 wurde Heim von Henckel-Donnersmarck zum Prior des Stiftes Heiligenkreuz bestellt. Zum 1. Oktober 2004 wurde er nach Stiepel entsandt. Seine wissenschaftliche Ausbildung setzte Heim an der Universität Graz fort, wo er von 1998 bis 2002 sein Doktoratsstudium am Institut für Moraltheologie und Dogmatik fortsetze. 2004 folgte die Promotion mit einer Arbeit über die Ekklesiologie (Lehre von der Kirche) Joseph Ratzingers - was u.a. 2009 zur Berufung in den erweiterten Ratzinger-Schülerkreis führte. Seit 2004 ist Heim als Dozent für Fundamentaltheologie an der Hochschule in Heiligenkreuz tätig. 2007 wurde er zum ordentlichen Professor in Fundamentaltheologie und Dogmatik berufen.

Besuch von Papst Benedikt XVI.

Vorgänger Henckel-Donnersmarck war zwölf Jahre als Abt im Amt. Der seit Mitte Jänner 69-Jährige stand aus Altersgründen nicht mehr für eine weitere Periode zur Verfügung. Im Falle einer Wiederwahl hätte er bereits in einem Jahr - mit 70 - seinen Rücktritt anbieten müssen.

In Henckel-Donnersmarcks Amtszeit fielen u.a. die Österreich-Besuche von Papst Benedikt XVI. (2007), des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. (2004) und des rumänisch-orthodoxen Patriarchen Daniel (2009). Für großes mediales Aufsehen sorgten darüber hinaus die von den Heiligenkreuzer Mönchen 2008 herausgegebene Erfolgs-CD "Chant - Music for Paradise" mit gregorianischen Chorälen und der Besuch von Florian Henckel von Donnersmarck. Der Neffe des nunmehrigen Alt-Abtes hatte "in klösterlicher Ruhe" das Drehbuch zum Film "Das Leben der Anderen" geschrieben und im Februar 2007 dafür einen "Oscar" erhalten - gemeinsam mit der begehrten Statue besuchte er das Stift im darauffolgenden Herbst.

(APA)

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