Frauen an Unis: Gläserne Decke hängt immer noch tief

Mehr als die Hälfte der Studierenden sind weiblich, aber nur zwei von zehn Professoren. Nur zwei öffentliche Unis haben Frauen an der Spitze.

Mit Sabine Seidler als neue Rektorin der Technischen Universität (TU) Wien stehen nun zwei Frauen an der Spitze einer Universität - doch die gläserne Decke für Frauen an Unis hängt trotz diverser Fördermaßnahmen in den vergangenen Jahren immer noch tief. Der Frauenteil an den Vizerektoren stagniert seit Jahren bei rund einem Drittel, mehr als acht von zehn Professuren haben Männer inne.

Dagegen sind Frauen unter den Studenten (53,4 Prozent; Zahlen aus 2009) und bei den Erstabschlüssen Bachelor/Magister (57,6) noch leicht in der Überzahl. Schon beim Zweitabschluss (Master/Doktorat) kehrt sich das Verhältnis um (46,6 Prozent Frauenanteil). Unter den Assistenten sind vier von zehn weiblich, unter den Dozenten nur noch zwei von zehn. Damit gab es in keinem Bereich eine Steigerung des Frauenanteils von mehr als fünf Prozentpunkten seit 2005.

Kunstunis mit vielen Frauen

Den mit Abstand höchsten Frauenanteil gibt es an der Akademie der Bildenden Künste: angefangen bei den Studierenden (58,8) über die Dozenten (80) bis zu den Professoren (51,5) stellen Frauen dort zumindest knapp die Mehrheit. Besonders viele Frauen gibt es auch an der Kunstuniversität Linz (Studenten: 62, Dozenten: 46,2, Professoren: 41,7).

Am geringsten ist der Frauenanteil an der Montanuniversität Leoben und an der Technischen Uni Graz. Dort sind acht von zehn Studierenden Männer, der Frauenanteil unter den Dozenten liegt bei null bzw. 2,6 Prozent, jener unter den Professoren bei 2,1 bzw. 5,7. An der TU Wien, wo Seidler ab Herbst Rektorin ist, ist ein Viertel (25,1 Prozent) der Studenten weiblich, ebenso bei den Erstabschlüssen. Der Professorinnenanteil liegt bei 7,6 Prozent).

(APA)

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