Katar erkennt Rebellen als Vertreter Libyens an

Katar erkennt Rebellen als Vertreter Libyens an
Katar erkennt Rebellen als Vertreter Libyens an(c) AP (Anja Niedringhaus)
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Der "Nationalrat" in Bengasi sei "de facto zur Vertretung Libyens und seines Volkes geworden", erklärt Katar. Das Golf-Emirat ist der zweite Staat, der die Gegenregierung anerkennt.

Als zweiter Staat nach Frankreich hat das Golf-Emirat Katar am Montag den "Nationalrat" der Aufständischen in Bengasi als Regierung Libyens anerkannt. Der Schritt sei Ausdruck der "Überzeugung, dass der Nationalrat und alle seine Vertreter in den verschiedenen Gebieten Libyens de facto zur Vertretung Libyens und seines Volkes geworden sind", hieß es in einer Stellungnahme des Außenministeriums in Doha.

Der Emir von Katar, Scheich Hamad Bin Khalifa al-Thani, hatte Diktator Muammar Gaddafi im Februar zum Abtreten aufgefordert. Katar hat sich auch als erstes arabisches Land dem westlichen Militärbündnis angeschlossen, das mit Luftangriffen auf die Regimetruppen die Zivilbevölkerung in Libyen schützen will. Katar stellt eigene Flugzeuge für diese Mission. Dem Golfstaat folgten bisher nur die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE), die sich mit zwölf Kampfflugzeugen an den Militäraktionen beteiligen.

In der EU war die französische Entscheidung, den in Benghazi installierten "Nationalrat" der Rebellen als legitime Regierung anzuerkennen, auf Ablehnung gestoßen. Dem 31 Mitglieder zählenden Gremium gehören unter anderen abgesprungenen Exponenten des Gaddafi-Regimes auch Personen an, die etwa für die Geiselnahme der bulgarischen Krankenschwestern mitverantwortlich gewesen sein sollen. Die Namen mehrerer Ratsmitglieder werden nicht bekanntgegeben. In westlichen Kreisen gab es deswegen Vermutungen, dass es sich dabei um Islamisten handeln könnte.

(Ag.)

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