Schweiz: Briefbombe im Atomindustrie-Verband

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Schweiz Briefbombe AtomindustrieVerband(c) REUTERS (CHRISTIAN HARTMANN)
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Im Büro des Verbands der Schweizer AKW-Betreiber ist eine Briefbombe explodiert. Es gibt zwei Verletzte. Die Hintergründe sind noch unklar.

In dem Büro des Schweizer Atomindustrie-Verbandes Swissnuclear sind am Donnerstag bei der Explosion einer Briefbombe zwei Menschen verletzt worden.

Der Sprengsatz ist kurz nach 8 Uhr beim Öffnen des Briefs in dem Büro in der Stadt Olten im Norden der Schweiz detoniert.

Zwei verletzte Frauen, Mitarbeiterinnen der Swissnuclear, wurden ins Krankenhaus gebracht. Eine der Frauen erlitt hauptsächlich Hautverletzungen an Armen und im Brustbereich, die andere beklagte sich nach der Explosion über Gehörprobleme.

Die Briefbombe sei in einem dicken Umschlag und mit der Adresse von Swissnuclear versehen gewesen, erklärte Urs Eggenschwiler, Mediensprecher der Kantonspolizei Solothurn. Der Umschlag sei handschriftlich adressiert gewesen. Zum Zeitpunkt der Explosion haben sich noch drei weitere Personen in dem Raum befunden, die jedoch nicht verletzt worden waren.

Swissnuclear

Wer hinter dem Anschlag steckt, ist derzeit noch unklar. "Wir schauen in alle Richtungen und folgen allen Hinweisen", sagte Eggenschwiler. Auch der Wissenschaftliche Dienst der Kantonspolizei Zürich wurde hinzugezogen. Swissnuclear ist ein Zusammenschluss der Schweizer AKW-Betreiber. Die ''Fachgruppe Kernenergie'' der swisselectric setzt sich laut Homepage für den "sicheren und wirtschaftlichen Betrieb der Kernkraftwerke in der Schweiz" ein.

Ihre Mitgliedunternehmen betreiben die Schweizer Kernkraftwerke Beznau, Gösgen, Leibstadt und Mühleberg, die nach Angaben des Verbands 40 Prozent des Strombedarfs der Schweiz produzieren.

Auch mit der Entsorgung der radioaktiven Abfälle befasste Unternehmen gehören zu dem Verband.

(red.)

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