Schulterschluss der Islamgegner

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Drei Initiativen gegen islamische Zentren in Wien und die „Gartengallier“ aus Wiener Neustadt verbünden sich zur „Bewegung Pro Österreich“.

Wien/Eko. Am Anfang war die Dammstraße in Wien Brigittenau. Die dort angesiedelte Bürgerinitiative ist so etwas wie die Urmutter der Vereinigungen gegen islamische Zentren in Österreich. Mit Demonstrationen gegen den Ausbau eines türkischen Zentrums schaffte man es sogar weit über die Grenzen der Stadt hinaus, für Schlagzeilen zu sorgen, als dort etwa FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache 2009 mit einem Kruzifix in der Hand gegen die Islamisierung Österreichs wetterte.

Hannelore Schuster, die Gründerin der Initiative, steht nun auch an vorderster Front beim nächsten Projekt – der Gründung eines eigenen Dachverbands. „Bewegung Pro Österreich“ (BPÖ) heißt die Plattform, in der neben der Dammstraße auch die Bürgerinitiativen Trostgasse und Rappgasse sowie die „Gartengallier“ aus Wiener Neustadt vertreten sind.

All diese Initiativen eint ein Ziel, das man sich auch gleichzeitig als Untertitel beziehungsweise Slogan gegeben hat: „Dachverband der Bürgerinitiativen gegen islamische Mehrzweckbauten“. So möchte etwa die Gruppe aus Wiener Neustadt verhindern, dass nahe ihren Schrebergärten – daher der Name „Gartengallier“ – ein türkisches Kulturzentrum errichtet wird.

Zum Zweiten hat man sich im Dachverband, der bereits Ende Jänner gegründet wurde, aber auch noch einen weiter reichenden Subtitel gegeben, nämlich „Plattform gegen die Islamisierung Österreichs“.

Ausweitung der Kampfzone

Diese Ausweitung der Kampfzone vom Kampf um die unmittelbare Wohnumgebung erklärt Hannelore Schuster mit dem Erhalt der Kultur: „Österreicher bekommen weniger Kinder, muslimische Mitbürger mehr – da kann man sich ausrechnen, was uns blüht.“ Daher müsse man jetzt schon darüber diskutieren und Regeln erstellen für den Fall, dass der Islam einmal die größte Religion in Österreich werden sollte.

Den Kampf gegen islamische Bauten im Speziellen und die drohende Islamisierung im Allgemeinen will der Dachverband vor allem mit Information führen – im Laufe der Jahre habe man sich viel Wissen angeeignet, das man auch anderen Bürgerinitiativen zur Verfügung stellen wolle. Und man wolle dagegen kämpfen, dass sich bestimmte Traditionen unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit ausbreiten können.

Vorstellen wird sich die Plattform kommende Woche im Rahmen eines Informationsabends, bei dem auch der – laut Einladung – „Islamexperte“ Thomas Tartsch sprechen soll, der einige islamkritische Bücher im Eigenverlag publiziert hat. Auch Politiker verschiedener Parteien sollen vertreten sein, so Schuster. Wer das sein wird, ist unklar. Bis jetzt kam Unterstützung für die Initiativen fast ausschließlich vonseiten der FPÖ und des BZÖ.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.04.2011)

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