Kasachstan: Gegenkandidat wählte Nasarbajew

Nursultan Nasarbajew bei der Stimmabgabe.
Nursultan Nasarbajew bei der Stimmabgabe.(c) REUTERS (STRINGER/RUSSIA)
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Der autoritäre Staatschef Nasarbajew will sich bei einer vorgezogenen Präsidentenwahl im Amt bestätigen lassen. Die drei Mitbewerber stehen der Regierung nahe.

In der zentralasiatischen Republik Kasachstan will sich der autoritäre Staatschef Nursultan Nasarbajew heute, Sonntag, bei einer vorgezogenen Präsidentenwahl im Amt bestätigen lassen. Seine Berater erwarten eine Zustimmung von mehr als 90 Prozent. Der 70-jährige Nasarbajew führt die ehemalige Sowjetrepublik bereits seit mehr als 20 Jahren mit harter Hand.

Die drei Mitbewerber stehen der Regierung nahe. "Ich habe Nasarbajew gewählt", sagte der Kandidat und Umweltschützer Mels Jeleusisow nach Medienangaben am Sonntag. Bis zum Vormittag hatten knapp 20 Prozent der gut neun Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben.

Die zerstrittene Opposition boykottiert die Wahl. Sie wirft Nasarbajew Menschenrechtsverletzungen sowie die Unterdrückung Andersdenkender und Günstlingswirtschaft vor. Nasarbajew nannte die Wahlen frei und gesetzmäßig. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hingegen hat Abstimmungen in Kasachstan noch nie als demokratisch anerkannt.

Eigentlich hatte Nasarbajew sich mit einer Volksabstimmung bis 2020 ohne Wiederwahl zum Staatsoberhaupt bestimmen lassen wollen. Erst nach Kritik aus dem Westen setzte er stattdessen Neuwahlen an. Im vergangenen Jahr hatte das linientreue Parlament Nasarbajew zum "Führer der Nation" auf Lebenszeit ernannt.

(Ag.)

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