Der ISAF-Kommandat bittet Afghanen um Vertrauen und Unterstützung. Die US-Regierung nimmt die Kritik Karzais "sehr ernst".
Die Nato hat sich für einen Luftangriff entschuldigt, bei dem in der Nacht auf Sonntag im Süden Afghanistans auch viele Kinder getötet worden waren. "Ich entschuldige mich von ganzem Herzen bei den Familien und Freunden der Getöteten", sagte der Kommandant der Internationalen Schutztruppe ISAF im Südwesten Afghanistans, der US-Generalmajor John Toolan. Er bat die Afghanen um Vertrauen und forderte sie auf, die eigenen Sicherheitskräfte weiter zu unterstützen. Die Entschuldigung erfolge im Namen der ISAF und ihres Oberkommandierenden David Petraeus, sagte er. Toolan zufolge kamen bei dem Angriff in der Provinz Helmand neun Zivilisten ums Leben.
Die US-Regierung nimmt unterdessen die vom afghanischen Präsidenten Hamid Karzai geäußerte Kritik an der Tötung von Zivilisten bei den Nato-Angriffen nach eigenen Angaben "sehr ernst". "Präsident Karzai hat mehrmals seine Besorgnis ausgedrückt hinsichtlich des Todes von Zivilisten", sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Jay Carney. "Das ist eine Sorge, die wir teilen und die wir sehr ernst nehmen."
Karzai bezeichnete den Angriff am Sonntag in einer Erklärung als "schweren Fehler" und "Mord" und forderte die Armee und die Regierung der USA in einer "letzten Warnung" auf, ihre "einseitigen und unsinnigen" Einsätze zu unterlassen.
(APA)