Hochseejachten „made in Austria“

(c) Teresa Zötl
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Bootsbauer Manfred Schöchl, Zweiter beim BMW Business Cup vor Biograd, betont: "Image und Marke werden immer wichtiger." Schöchl konstruiert und produziert Boote der Marke „Sunbeam Yachts“.

Wien. Manfred Schöchl ist nicht nur ein guter Segler, wie er beim BMW Business Cup vor Biograd bewies. Auch geschäftlich segelt er auf Erfolgskurs. In seiner Werft am Salzburger Mattsee konstruiert und produziert er Boote der Marke „Sunbeam Yachts“. Der Betrieb entwickelte sich aus einer im 19.Jahrhundert gegründeten Tischlerei, die in den 1950er-Jahren mit dem Bau von Segelbooten begann. 2011 werden 75 Segeljachten von sieben bis 17 Metern Länge produziert. Die kleinsten Jachten gibt es ab rund 150.000 Euro, die Flaggschiffe kosten bis zu einer Million Euro. Durch die Spezialisierung auf eine Symbiose von Luxus- und Familienprodukt konnte seine Firma besonders im deutschsprachigen Raum eine Nische füllen. Mit über 65 Angestellten und einem Umsatz von 7,5 Millionen Euro im Jahr 2010 sieht sich Schöchl in Österreich ohne direkte Mitbewerber und erklärt: „Die wahre Konkurrenz sind die Skandinavier.“ Geschätzte 90 Prozent der Produktion gehen in den Export, in erster Linie nach Deutschland, Italien und – beflügelt durch den Kurs des Franken – in die Schweiz, sagt Schöchl.

Nach den Krisenjahren erlebt die Branche 2011 einen deutlichen Aufschwung. „Bei Unsicherheiten halten die Leute das Geld zurück, auch wenn sie sich den Kauf im Grunde leisten könnten. Sicherheit ist besonders wichtig“, so Schöchl. Daher räumt er dieser Komponente auch bei der Konstruktion seiner Boote eine zentrale Stellung ein. Er nutzte die Krise zur Geburt einer neuen Jachtgeneration. „Image und Marke werden immer wichtiger“, betont er.

In der Klasse der Fahrtenjachten wurde Schöchl auf einem Prototypen der Sunbeam 36.1 hinter Gastgeber Klaus Pitter Zweiter. „Für einen Werftinhaber ist es wichtig, einen guten Eindruck zu machen“, sagt Schöchl. Sportlich konkurrieren die beiden, geschäftlich nicht. Pitter setzt in seinem Charterprogramm primär auf deutsche Bavaria-Boote.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 31.05.2011)

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