"Pentagon-Papiere" nach 40 Jahren freigegeben

Daniel Ellsberg
Daniel Ellsberg(c) AP (Wally Fong)
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Die 7000 Seiten starke Studie deckt Unwahrheiten der US-Regierung über den Vietnam-Krieg auf. Bereits 1971 gelangten Teile an die Öffentlichkeit. Der Skandal erschütterte damals die Welt.

Genau 40 Jahre nach ihrer spektakulären Erstveröffentlichung in der Presse sind die Pentagon-Papiere der US-Regierung zum Vietnamkrieg am Montag komplett freigegeben worden. In der insgesamt 7000 Seiten umfassenden Studie hatten Pentagon und Außenministerium die Vorgeschichte des Vietnamkrieges und Washingtoner Entscheidungsprozesse dokumentiert.

Daniel Ellsberg, damals Mitarbeiter der US-Denkfabrik Rand Corporation, gab 1971 Teile der Studie an die "New York Times" und später auch andere Medien weiter. Die Veröffentlichung gab der Bewegung gegen den Vietnamkrieg wesentlichen Auftrieb. Aus den Geheimdokumenten ging hervor, dass die amerikanische Regierung über die Aussichten im Vietnamkrieg offenkundig die Unwahrheit gesagt hatte. Der Fall löste einen politischen Sturm in den USA aus.

Verteidigungsminister gab Studie in Auftrag

Seit Montag seien nun die kompletten Dokumente im Nationalarchiv in College Park im US-Staat Maryland sowie in drei Präsidentenbibliotheken einzusehen, teilte das Nationalarchiv mit. Die Pentagon-Papiere tragen den offiziellen Titel "United States - Vietnam Relations, 1945-1967: A Study Prepared by the Department of Defense".

Bislang waren nur knapp zwei Drittel des Gesamtmaterials bekannt.

(Ag.)

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