Bellut wird neuer ZDF-Intendant

Bellut wird neuer ZDFIntendant
Bellut wird neuer ZDFIntendant(c) EPA (HANNIBAL HANSCHKE)
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Führungswechsel im deutschen Öffentlich-Rechtlichen: Programmdirektor Thomas Bellut wurde mit großer Mehrheit zu Markus Schächters Nachfolger gewählt.

ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut wird neuer Intendant des Senders. Der ZDF-Fernsehrat wählte den 56-Jährigen am Freitag in Berlin mit großer Mehrheit zum Nachfolger von Markus Schächter. Bellut rückt im März kommenden Jahres an die Spitze des ZDF.

Von den 73 anwesenden Fernsehratsmitgliedern stimmten laut ZDF 70 für Bellut. Es gab eine Gegenstimme und zwei Enthaltungen. Der Intendant wird vom Fernsehrat in geheimer Wahl für eine Amtszeit von fünf Jahren gewählt. Erforderlich sind für die Wahl drei Fünftel der Stimmen der Mitglieder, also mindestens 47.

"Anerkennung und Vertrauensbeweis"

Bellut wertete die Wahl als "Anerkennung für die bisherigen Leistungen und einen großen Vertrauensbeweis". Schächter bezeichnete seinen Nachfolger als seinen "Wunschkandidaten". Bellut stehe im ZDF für "Kontinuität, Entschiedenheit und Modernisierung", sagte der scheidende Intendant.

Schächter hatte im Jänner angekündigt, dass er für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung stehe. Er begründete dies unter anderem damit, dass eine Amtszeit von zehn Jahren die "richtige Zeitspanne" sei. Schächter ist seit 2002 Intendant des ZDF.

Der 56-jährige Bellut ist ebenfalls seit 2002 Programmdirektor des Senders. Zuvor leitete er unter anderem die Hauptredaktion "Innenpolitik". Er ist bereits seit 1984 beim ZDF tätig. Der in Osnabrück geborene Bellut hatte in Münster Politikwissenschaften, Geschichte und Publizistik studiert. Bellut ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Mahnende Worte für den Neuen

Der Fernsehrat-Vorsitzende Ruprecht Polenz nannte Bellut einen "der herausragenden Medienmanager des Landes." Er stehe für die Werte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und für einen unabhängigen Journalismus. Der Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder und Vorsitzende des ZDF-Verwaltungsrates, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD), bezeichnete den neuen Intendanten als "vielseitigen, unaufgeregten Journalisten", der zugleich ein erfolgreicher Medienmanager sei.

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) appellierte an Bellut, sich für den Qualitätsjournalismus im ZDF einzusetzen. Diesen im Sender zu stärken, sollte ein wichtiges Anliegen des neuen Intendanten sein, schrieb der DJV-Bundesvorsitzende Michael Konken in einem Glückwunschbrief. "Das ZDF darf sich weder nur über ,Wetten, dass...?' noch allein über das ,heute journal' definieren", heißt es in dem Schreiben. Die Journalisten hätten aber gelegentlich die Sorge, "dass das Pendel ein wenig zu stark in Richtung Show und Unterhaltung ausschlägt."

(Ag.)

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