Veselin Šljivančanin war wegen des Massakers von Vukovar in Den Haag zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Er hat zwei Drittel seiner Haftstrafe abgebüßt.
Das UNO-Tribunal für Kriegsverbrechen im einstigen Jugoslawien (ICTY) hat am Donnerstag den wegen Kriegsverbrechen in Kroatien verurteilten Veselin Šljivančanin vorläufig auf freien Fuß gesetzt. Der Ex-Offizier der jugoslawischen Armee war vom ICTY beschuldigt worden, an einem Massaker an Kriegsgefangenen auf dem Landgut Ovcara nahe der kroatischen Stadt Vukovar im November 1991 beteiligt gewesen zu sein.
Zehn statt fünf Jahre Haft
Šljivančanin wurde im Dezember 2007 in erster Instanz zu fünf Jahren Haft verurteilt. Die Strafe wurde im Mai 2009 auf siebzehn Jahre aufgestockt, um letztlich im Dezember 2010 auf zehn Jahre gesenkt zu werden. Der einstige jugoslawische Offizier war im Juni 2003 in Belgrad festgenommen und an das UNO-Tribunal überstellt worden. Am 20. Juni hat Šljivančanin laut Angaben des Tribunals zwei Drittel seiner Haftstrafe abgebüßt, berichtete der Belgrader Sender B-92. Dies sei auch die Voraussetzung für die Entscheidung über seine vorläufige Freilassung gewesen.
(Ag.)